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Die Auswirkungen der neuen Chip-Architektur sind beachtlich: Im Vergleich zu den bisherigen 4-Kerne-Systemen sei die neue Architektur um 80 Prozent energieeffizienter, sagte Frank Kuypers, Technologie-Experte bei Intel, der dpa. Bei einer gleichbleibenden Energiezufuhr könne man 80 Prozent mehr Leistung aus dem 4-Kerne-System herausholen.
Um diesen Fortschritt zu erreichen, hat sich Intel dem Konzept genähert, das vor allem von Apple und Samsung in der Entwicklung eigener Chips verfolgt wird. Dabei verfügt der Chip über unterschiedliche Rechenkerne. Die einen sind auf eine möglichst hohe Leistung hin optimiert, die anderen erledigen weniger anspruchsvolle Rechenaufgaben besonders energieeffizient.
Mit dieser neuen Architektur werden PC-Hersteller wie Lenovo, HP, Dell oder Asus in die Lage versetzt, sehr leistungsfähige Rechner zu bauen, die deutlich weniger Wärme produzieren. Damit kann in vielen Fällen auch auf den Einsatz von Lüftern verzichtet werden, die viele Anwenderinnen und Anwender wegen der Geräuschkulisse als störend empfinden.
Intel wird die Alder-Lake-Prozessoren für drei verschiedene Geräteklassen anbieten: den klassischen Desktop-PC, den Laptop und für ultramobile Notebooks. In den Top-Modellen werden dann acht Performance-Kerne und acht Energiespar-Kerne im Einsatz sein.
Die neue Chip-Architektur läuft zunächst nur mit dem kommenden Microsoft-Betriebssystem Windows 11. Andere Systeme würden folgen, kündigte Kuypers an. Dafür gebe es aber noch kein konkretes Datum. Im kommenden Jahr soll die neue Chip-Architektur auch Einzug in die Rechenzentren halten. Dabei geht es vor allem um die Herausforderung, bei ständig wachsenden Rechenanforderungen von Anwendungen der Künstlichen Intelligenz den Strombedarf zu deckeln.
Intel hatte zuletzt mit anhaltenden Fertigungsproblemen und Produktverzögerungen im Kerngeschäft der x86-Prozessoren zu kämpfen. Anfang des Jahres kam es zu einem Führungswechsel. Der neue Chef Pat Gelsinger kündigte in seiner Antrittsrede vor der Intel-Belegschaft an, sich im Prozessorgeschäft von Apple nicht die Butter vom Brot nehmen zu lassen. Sein Unternehmen müsse für das PC-Ökosystem "bessere Produkte" liefern als "jedes mögliche Ding, das eine Lifestyle-Firma aus Cupertino" liefern könne.
Zum Kurswechsel, den Gelsinger eingeleitet hat, gehört auch der Fokus auf das Kerngeschäft. So gibt Intel die jahrelang vorangetriebene Entwicklung von High-Tech-Kameras für den Einsatz in Roboter-Technik und 3D-Scannern auf, bestätigte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. Intels RealSense-Kameras waren für Anwendungen konzipiert, mit denen Computer ihre Umgebung und Objekte erkennen sollen. Dazu gehörte zum Beispiel ein Modul zur Gesichtserkennung. Die Verpflichtungen bei bestehenden Kunden sollen eingehalten werden, betonte Intel.
Intel-CEO: Werden uns aktiv an Branchenkonsolidierung beteiligen
Intel-CEO Pat Gelsinger ist entschlossen, im Zuge der Konsolidierung der Branche andere Chiphersteller zu kaufen, obwohl ein führender Übernahmekandidat nun einen Börsengang plant.
"Es wird eine Konsolidierung in der Branche geben", so der CEO. "Dieser Trend wird sich fortsetzen, und ich erwarte, dass wir zu den Konsolidierern gehören werden." Gelsinger, der seit etwa sechs Monaten den Chef-Posten innehat, sagte, er wolle Fusionen und Übernahmen nutzen, um den Erneuerungsplan des Unternehmens zu unterstützen.
Die Intel Corp hatte Gespräche über den Kauf von Globalfoundries geführt. Diese dürften aber auslaufen, da Globalfoundries sich Kreisen zufolge auf einen Börsengang konzentriert. Globalfoundries hat vertraulich einen Antrag auf einen IPO gestellt, der das Unternehmen mit rund 25 Milliarden Dollar bewerten könnte, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Der Chip-Hersteller befindet sich im Besitz der Mubadala Investment Co., einer Investmentgesellschaft der Regierung von Abu Dhabi. Die Agentur Reuters hatte zuvor über den IPO-Antrag berichtet. Die Gespräche mit Intel haben sich abgekühlt, da sich der Fokus von Globalfoundries auf einen Börsengang richtet, heißt es aus Kreisen.
Gelsinger lehnte es ab, sich direkt zu Globalfoundries zu äußern, obwohl er Intels anhaltendes Interesse an Transaktionen signalisierte. "Für Fusionen und Übernahmen braucht man willige Käufer und willige Verkäufer", sagte er auf die Frage nach Intels Interesse an Globalfoundries und fügte hinzu: "Ich bin ein williger Käufer".
Gelsinger, der in seiner früheren Funktion als President der EMC Corp. und später als CEO von VMware Inc. an etwa 100 Akquisitionen beteiligt war, sagte, dass er etwas von dieser Erfahrung zu Intel bringen möchte.
Die Ökonomie der modernen Chip-Produktion mache Deals wahrscheinlich, so der Intel-Chef. Die Kosten für die Herstellung hochmoderner Chips sind in den letzten Jahren rapide gestiegen, was die Zahl der Unternehmen in diesem Bereich verringert und sie wahrscheinlich dazu bringt, ihre Kräfte zu bündeln, fügte er hinzu.
Intel gehört neben Taiwan Semiconductor und der südkoreanischen Samsung Electronics zu den Schwergewichten in der Chip-Produktion.
Die Intel-Aktie gewinnt im NASDAQ-Handel zeitweise um 0,45 Prozent auf 52,43 US-Dollar hinzu.
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SANTA CLARA / SAN FRANCISCO (dpa-AFX / Dow Jones)
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