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Sunday, August 13, 2023

Wie funktioniert eine Zeitreise in die Vergangenheit des Universums? - Merkur.de

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„Cosmic Cliffs“ („Kosmische Klippen“), so haben die Forschenden diese Aufnahme des Carinanebels benannt. Zu sehen sind kosmische „Berge“, „Täler“ und bisher nie gesehene Sterne und Sternentstehungsgebiete. Das scharfe Auge des „James Webbs“ kann durch kosmischen Staub hindurchblicken und Dinge sichtbar machen, die für das Weltraumteleskop „Hubble“, das diese Region ebenfalls aufgenommen hat, unsichtbar sind. Das Großprojekt der Raumfahrtorganisationen Nasa, Esa und CSA revolutioniert die Astronomie mit seinem scharfen Infrarotblick in die Tiefen des Universums. Die „Kosmischen Klippen“ werden den Forschenden Aufschluss über den Prozess der Sternenentstehung geben – alle anderen können einen atemberaubenden Blick ins Universum genießen und mit scharfem Auge auch zahlreiche uralte Galaxien erkennen.

Wenn es nach der Nasa geht, sind Teleskope „Zeitmaschinen“. Wie kommt es, dass der Blick ins Universum immer ein Blick zurück in die Vergangenheit ist?

Baltimore – Das „James Webb“-Weltraumteleskop (JWST) ist seit vielen Monaten im Einsatz und versorgt Wissenschaftler mit Daten für ihre Forschungen. Die US-Raumfahrtorganisation Nasa schreibt auf ihrer Website: „Teleskope können Zeitmaschinen sein. Ins Weltall zu schauen, ist wie in die Vergangenheit zu schauen.“ Doch wie funktioniert das? Die Nasa erklärt: „Es klingt magisch, doch es ist eigentlich ganz einfach: Licht benötigt Zeit, um große Distanzen im Weltraum zurückzulegen und uns zu erreichen.“

Tatsächlich benötigt man kein Teleskop, das zehn Milliarden US-Dollar kostet und sich 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt im Weltall befindet, um in die Vergangenheit zu blicken. Das kann jedes menschliche Auge. Denn Licht benötigt Zeit, um sich durch den Weltraum zu bewegen und auf der Erde anzukommen. Da das Licht sehr schnell ist, bemerkt man im Alltag nicht, dass es sich überhaupt bewegt.

Weltraumteleskop für Infrarotastronomie
25. Dezember 2021
1,5 Mio. Kilometer
Nasa, Esa und CSA
10 Mrd. US-Dollar
ca. 6,5 Meter
ca. 21x14 Meter

Wie man mit einem Teleskop in die Vergangenheit blickt

Tatsächlich ist es aber mit einer unglaublichen Geschwindigkeit von 299.792.458 Metern pro Sekunde (etwa 1,08 Mrd. km/h) unterwegs – Lichtgeschwindigkeit. Betrachtet man den Mond oder die Sonne, die weit von der Erde entfernt sind, wird das Phänomen klarer. Der Mond ist etwa 390.000 Kilometer von der Erde entfernt, sein Licht benötigt für diese Strecke etwa 1,3 Sekunden. Schaut man zum Vollmond, sieht man ihn also so, wie er 1,3 Sekunden zuvor ausgesehen hat. Das gilt auch für die Sonne: Die Entfernung von 150 Millionen Kilometern legt das Licht innerhalb von acht Minuten und 20 Sekunden zurück. Man sieht die Sonne also immer so, wie sie etwas mehr als acht Minuten zuvor ausgesehen hat – ein Blick in die Vergangenheit.

Je weiter ein Himmelskörper entfernt ist, desto weiter schaut man in die Vergangenheit

Je weiter ein Himmelskörper von der Erde entfernt ist, desto weiter in die Vergangenheit schaut man. Die nächste Nachbargalaxie der Erde, die Andromeda-Galaxie, ist etwa zweieinhalb Millionen Lichtjahre entfernt. Der Virgo-Galaxienhaufen, eine Sammlung von Galaxien in unserer kosmischen Nachbarschaft, ist etwa 60 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt.

Das Licht, das wir heute von diesen Galaxien sehen können, wurde ausgestrahlt, als das Zeitalter der Dinosaurier auf der Erde zu Ende ging. Kehrt man die Perspektive um, ergibt sich folgender interessanter Ansatz: Gibt es im Virgo-Galaxienhaufen Leben, das mit einem Teleskop zur Erde schaut, dann blickt es auf einen Planeten, der von Dinosauriern und anderen prähistorischen Reptilien bevölkert ist – Menschen gibt es noch keine.

„James Webb“-Weltraumteleskop blickt tief ins Universum – und in die Vergangenheit

Das „James Webb“-Weltraumteleskop ist dafür ausgerüstet, besonders weit in die Vergangenheit zu schauen. Das gelingt vor allem, weil das Teleskop im Infrarotbereich arbeitet. Viele Sterne und Galaxien sind für das bloße Auge oder kleinere Teleskope nicht zu sehen, weil sie einfach zu weit entfernt sind und ihr sichtbares Licht nicht mehr wahrnehmbar ist. JWST kann im Infrarotbereich jedoch auch Himmelskörper wahrnehmen, die mehr als 13 Milliarden Lichtjahre entfernt sind – was bedeutet, dass sie vor mehr als 13 Milliarden Jahren existierten.

Forscher wollen mithilfe von JWST bis zurück zu den ersten hunderten Millionen Jahren nach dem Urknall schauen. Sie sind auf einem guten Weg: Das „James Webb“-Weltraumteleskop hat bereits einige der ältesten Galaxien des Universums aufgespürt – sie existierten bereits 325 bis 460 Millionen Jahre nach dem Urknall.

Dieser Artikel wurde mithilfe maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redakteurin Tanja Banner sorgfältig überprüft.

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