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Thursday, August 26, 2021

Galaxy Z Fold 3 im Test: Es will nicht richtig klappen mit Samsungs Falter und uns - Golem.de - Golem.de

Samsungs Galaxy Z Fold 3 ist hervorragend verarbeitet und stabiler als seine Vorgänger - einen Nutzen im Alltag sehen wir immer noch nicht.

Ein Test von
Das Galaxy Z Fold 3 von Samsung
Das Galaxy Z Fold 3 von Samsung (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)

Mit dem Galaxy Z Fold 3 hat Samsung mittlerweile sein drittes Smartphone mit einem großen faltbaren Display vorgestellt. Das neue Modell kommt mit hochwertig wirkender Verarbeitung, einem butterweich laufenden Scharnier und Wasserschutz - was deutlich mehr Schutz bedeutet als bei den vorigen Modellen.

Golem.de hat sich das Galaxy Z Fold 3 im Alltagstest genau angeschaut. Dabei liegt unser Fokus auf Alltagstauglichkeit und den Möglichkeiten, die das faltbare Display uns bietet. Am Ende stellen wir uns bei allen positiven Eindrücken dennoch wieder die Frage: Wer braucht eigentlich das Galaxy Z Fold 3?

Unser erster Eindruck aus unserem Hands-on bestätigt sich, nachdem wir das Smartphone ausgepackt haben: Die Verarbeitung ist sehr hochwertig, das Gerät fühlt sich mit seinem Metallrahmen, der Rückseite aus mattiertem Glas und der glänzenden Scharnierabdeckung gut an.

Schmales Außendisplay zunächst gewöhnungsbedürftig

Auffällig ist das eigenartige Format, dass das Galaxy Z Fold 3 im zugeklappten Zustand aufweist: Das Smartphone ist im Verhältnis zur Höhe wie seine Vorgänger auffallend schmal. Damit passt es zwar gut in eine Hosentasche, die Bedienung des die Vorderseite nahezu komplett ausfüllenden Außenbildschirms ist aber mitunter gewöhnungsbedürftig.

  • Das Galaxy Z Fold 3 von Samsung hat innen einen faltbaren OLED-Bildschirm. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Das Galaxy Z Fold 3 von Samsung hat innen einen faltbaren OLED-Bildschirm. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)

Das Display hat zwar eine Diagonale von 6,2 Zoll, weshalb man wie bei anderen Smartphones eine gewisse Breite erwartet. Das Format beträgt aber 24,5:9, der Bildschirm ist also sehr viel schmaler als hoch. Das führt dazu, dass wir uns etwa beim Antworten auf Nachrichten anfangs häufiger vertippen, da wir eine derartig kleine Tastatur einfach nicht mehr gewohnt sind.

Grundsätzlich ist der Außenbildschirm aber unsere Rettung für den Alltag: Dank ihm müssen wir das Smartphone nicht jedes Mal aufklappen, wenn wir es verwenden wollen - was uns bei früheren Fold- und Flip-Modellen mitunter genervt hat. Die meisten tagtäglichen Aktionen können wir auf dem Außendisplay erledigen, wenn auch unter den Bedingungen des schmalen Bildschirms. Inhalte werden dafür dank 120 Hz äußerst flüssig dargestellt.

Für Szenarien, die einen breiteren Bildschirm erfordern, können wir das Galaxy Z Fold 3 aufklappen und den 7,8 Zoll großen faltbaren Bildschirm im Inneren verwenden. Dieser besteht wieder aus einem OLED-Panel mit deutlich sichtbarem Falz in der Mitte. Die Knickstelle lässt sich bei aktuellem Stand der Technik und der Bauweise des Galaxy Z Fold 3, dessen Scharnier einen recht kleinen Radius hat, schlicht nicht vermeiden.

Wir haben den Falz in der Vergangenheit stark kritisiert, müssen aber zugeben, dass er besonders bei hellen Displayhintergründen kaum auffällt - solange wir frontal auf das Smartphone schauen. Blicken wir seitlich auf den Bildschirm, ist er sehr deutlich zu sehen. Bei dunkleren Bildschirminhalten kommt es stärker auf die Umgebungsbeleuchtung an, ob wir den Falz schimmern sehen oder nicht. Ideal ist die Lösung nicht, sie hindert uns aber auch nicht daran, vernünftig mit dem Galaxy Z Fold 3 arbeiten zu können.

Auch der innenliegende Bildschirm ist vom Format her ungewöhnlich, da fast quadratisch: Bei einer Auflösung von 2.208 x 1.768 Pixeln weist er ein Seitenverhältnis von 22,5:18 auf. Die Bildqualität ist sehr gut: Der Bildschirm stellt Inhalte scharf dar, die Farben sind kräftig, aber nicht übertrieben. Wir finden den faltbaren Bildschirm auch ausreichend hell, ebenso wie den äußeren. Beide unterstützen eine Bildrate von bis zu 120 Hz, die vom System automatisch ausgewählt werden kann. Dadurch wirken Inhalte sehr flüssig, beispielsweise beim Scrollen.

Falt-Display bleibt eine delikate Angelegenheit

Auf dem Innendisplay hat Samsung eine Schutzfolie angebracht, die beim Ablösen nicht gleich das Display-Panel zerstören soll - ausprobiert haben wir das lieber nicht. Dennoch sollten Nutzer den Austausch der Folie einem Samsung-Reparaturbetrieb überlassen. Drücken wir mit dem Fingernagel leicht auf den Bildschirm, ist zunächst ein Abdruck zu sehen; dieser bildet sich im Laufe der Zeit wieder zurück, wenn nicht zu stark auf das Display gedrückt wurde.

  • Schauen wir seitlich auf das Display, ist wieder ein deutlicher Falz zu erkennen. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Schauen wir seitlich auf das Display, ist wieder ein deutlicher Falz zu erkennen. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)

Das sollten Nutzer des Galaxy Z Fold 3 tunlichst vermeiden: Der Bildschirm soll zwar stabiler sein als die der vorigen Modelle, das faltbare Panel ist aber bei weitem nicht so widerstandsfähig wie ein durch Glas geschützter Bildschirm. Immerhin ist das Galaxy Z Fold 3 dank IPX8 vor Wasser geschützt und kann sogar unter Wasser getaucht werden. Staub, gröberen Schmutz oder gar Sand müssen Nutzer aber immer noch von dem Smartphone fernhalten, da er das Scharnier beschädigen kann.

Öffnen wir Apps auf dem großen innenliegenden Display, werden sie meistens automatisch im Vollbildformat geöffnet. Einige Anwendungen, etwa Instagram, sind allerdings noch nicht angepasst: Diese werden dann in einem schmaleren Layout geladen, bei dem links und rechts Ränder eingeblendet werden. Bei Instagram können wir das in den Standardeinstellungen nicht ändern - über die experimentelleren Labs-Einstellungen lässt sich ein Vollbildmodus aber auch dort erzwingen. Dieser funktioniert bei uns problemlos.

Der innenliegende Bildschirm eignet sich aufgrund des quadratischen Formates gut für Multitasking: Drei Apps können wir gleichzeitig im Split-Screen-Modus anzeigen lassen, eine vierte als schwebendes Fenster darüber. Inwieweit das wirklich Praxisalltag ist, ist die Frage - wer allerdings gerne viele Apps auf einmal verwendet, kommt beim Galaxy Z Fold 3 voll auf seine Kosten. Der eingebaute Snapdragon 888 hat mit den gleichzeitig laufenden Anwendungen keinerlei Probleme, diesbezüglich sind auch die 12 GByte RAM hilfreich.

Um eine App im Multitasking-Modus zu verwenden, ziehen wir sie von der einblendbaren App-Leiste am Bildschirmrand an die gewünschte Position. Diese Leiste lässt sich in den Labs-Einstellungen auch fixieren und so permanent einblenden. Das ist für Nutzer praktisch, die gerne direkt von einer Anwendung in eine andere wechseln wollen und erinnert schon fast an einen Desktop-Modus.

Vom Format her eignet sich der faltbare Bildschirm des Galaxy Z Fold 3 gut für Texte, also auch Webseiten, E-Mail-Programme und - je nach Format - durchaus auf fürs Schauen von Videos. Hier gilt: Je weniger breit das Format, desto mehr sehen wir auf dem Bildschirm.

Tabletersatz oder nicht?

Im Alltag ertappen wir uns aber dabei, wie wir die meisten Aktionen tendenziell eher auf dem Außendisplay erledigen - besonders, wenn wir unterwegs sind. Es geht einfach schneller und ist praktischer, als das Smartphone immer erst aufzuklappen. Den Innenbildschirm verwenden wir eher, wenn wir etwas mehr Ruhe haben - etwa zu Hause auf dem Sofa, wenn wir etwas lesen wollen -, oder wenn wir Videos gucken.

  • Über die Leiste können wir Apps in den Bildschirm ziehen und bis zu vier Anwendunge parallel laufen lassen. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Über die Leiste können wir Apps in den Bildschirm ziehen und bis zu vier Anwendunge parallel laufen lassen. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)

Uns unser Nutzungsverhalten an das, was wir bei einem Tablet an den Tag legen. Das dürfte durchaus Samsungs Intention gewesen sein: Das aufgeklappte Galaxy Z Fold 3 ist ein Tabletersatz. Wir fragen uns aber manchmal schon, warum wir auf dem Sofa ein relativ kleines und auch noch unpraktischerweise quadratisches Tablet verwenden sollten, wenn wir ein 11-Zoll-Gerät mit normalem Format neben uns liegen haben. Das ist der Kompromiss, den man beim Galaxy Z Fold 3 machen muss: Das Gerät ist zuallererst ein Smartphone und erst danach ein Tablet. Natürlich steht aber das Argument im Raum, dass nicht jeder ein Tablet besitzt.

Kaum verwendet haben wir im Alltag die Möglichkeit, das Galaxy Z Fold 3 halb aufgeklappt hinzustellen. Das mag zunächst praktisch erscheinen, etwa, um Videos zu schauen. Uns sind die auf dem halben internen Display angezeigten Filme aber schlicht zu klein. Wer öfter an Videokonferenzen teilnimmt, könnte die halb aufgeklappte Position praktisch finden: Samsung hat innenliegend eine unter dem Display verbaute Kamera eingebaut.

Diese lässt sich allerdings nicht für sehr viel mehr als Videokonferenzen verwenden - und auch dann müssen wir nicht unerhebliche Einschränkungen bei der Bildqualität hinnehmen. Die Auflösung ist mit 4 Megapixeln gering, zudem schafft es das System nicht, die Lichtschleier herauszurechnen. Fast noch schlimmer finden wir den Display-Bereich über der Kamera, der eine ppi-Pixeldichte im niedrigen zweistelligen Bereich haben dürfte und entsprechend ins Auge fällt - besonders bei hellen Hintergründen. Wenn es nach uns ginge, hätte Samsung die innenliegende Kamera auch einfach weglassen können.

Äußere Frontkamera macht deutlich bessere Bilder

Über dem Außendisplay ist nämlich eine zweite Frontkamera mit 10 Megapixeln verbaut, die wesentlich bessere Bilder macht. Zudem können wir, wenn wir das Galaxy Z Fold 3 aufklappen, auch die dreifache Hauptkamera für Selbstporträts verwenden. Dafür aktivieren wir einfach den Außenbildschirm für eine Bildvorschau.

Die Dreifachkamera entspricht der des Galaxy Z Fold 2, es gibt keine nennenswerten Veränderungen bei der Bildqualität. Alle drei Kameras haben 12 Megapixel, es gibt eine Weitwinkel-, eine Superweitwinkel- und eine zweifache Telekamera. Die Bilder sind gut, ohne die aktuelle Konkurrenz an Qualität übertreffen zu können.

Der Akku des Galaxy Z Fold 3 ist wie bei den vorigen Modellen in zwei Teile geteilt, in jeder Hälfte ist einer eingebaut. Die Nennladung beträgt 4.400 mAh, schnellladen lässt sich das Smartphone mit maximal 25 Watt per Kabel und 10 Watt per drahtlosem Laden. Wenn wir Full-HD-Filme bei voller Helligkeit auf beiden Displays ca. acht Stunden lang anschauen, hat der Akkustand 50 Prozent erreicht. Im Alltag kommen wir mit dem Smartphone bei Nutzung beider Displays gut auf eine Laufzeit von einem Tag.

Ausgeliefert wird das Galaxy Z Fold 3 mit Android 11 und Samsungs One-UI-Oberfläche. Es sind zahlreiche Samsung- und Google-Apps vorinstalliert, zudem Facebook und Netflix. Das Smartphone unterstützt 5G und Wi-Fi 6. Der Fingerabdrucksensor ist im Einschalter an der Seite eingebaut und funktioniert in unserem Test schnell und zuverlässig.

Das neue Galaxy Z Fold 3 lässt sich auch mit Eingabestiften verwenden, Samsung hat sogar gleich zwei verschiedene S Pens präsentiert. Leider wurde uns keiner der Stifte zum Testen zur Verfügung gestellt, weshalb wir die Funktion nicht bewerten können.

Das Galaxy Z Fold 3 kann in Samsungs Onlineshop vorbestellt werden. Die Version mit 256 GByte Flash-Speicher kostet 1.800 Euro, die Variante mit 512 GByte Speicher ist für 1.900 Euro bestellbar. Im Preis inbegriffen sind zwölf Monate Samsung Care+.

Fazit

Das Galaxy Z Fold 3 ist dank des Wasserschutzes, der stabilen Konstruktion, der guten Displays und der optionalen Stiftbedienung das bisher kompletteste faltbare Smartphone von Samsung. Zusammengeklappt ist es klein genug für eine Hosentasche, aufgeklappt bietet es gute Möglichkeiten für Multitasking und Entertainment, aber auch für Business-Anwendungen.

Im Alltag ertappen wir uns aber dabei, dass wir sehr häufig nur den äußeren Bildschirm verwenden: Er ist zwar aufgrund des schmalen Formats gewöhnungsbedürftig, reicht für viele alltägliche Anwendungen wie Chatten oder Browsen aus. Besonders, wenn es schnell gehen muss oder wenn wir unterwegs sind, finden wir das Außendisplay praktisch.

Das Aufklappen des Smartphones empfinden wir auch beim Galaxy Z Fold 3 oft als lästig. Bei einigen Anwendungen bringt der große Innenbildschirm eine Verbesserung gegenüber dem Außendisplay, etwa beim Browsen oder Videoschauen. Kurznachrichten beantworten wir allerdings lieber auf dem kleineren Bildschirm, Wir finden diesen auch praktischer, wenn wir die Kamera verwenden.

  • Der Außenbildschirm ist schmaler als gewohnt, erlaubt aber die volle Kontrolle über das Smartphone. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Der Außenbildschirm ist schmaler als gewohnt, erlaubt aber die volle Kontrolle über das Smartphone. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)

Letztlich muss sich das Galaxy Z Fold 3 hinsichtlich der Alltagstauglichkeit aber auch mit anderen, herkömmlichen Smartphones messen lassen. Und bei diesem Vergleich stellen wir auch beim neuen faltbaren Modell fest, dass wir den größeren Bildschirm im Smartphone-Einsatz eigentlich nicht brauchen. Ein normales Smartphone reicht uns eigentlich - das ist aber natürlich Geschmackssache.

Das Galaxy Z Fold 3 soll aufgeklappt ein kleiner Tabletersatz sein - Tablets sind aber nicht nahezu quadratisch, zu Recht. Natürlich kann man argumentieren, dass ein quadratisches Tablet, das man immer dabei hat, besser ist als ein normales Tablet, das man nicht dabei hat. Schauen wir uns aber auf der Straße um, haben wir nicht den Eindruck, dass viele Menschen gerade ein Tablet vermissen.

Die Frage, was man mit einem faltbaren Smartphone wie dem Galaxy Z Fold 3 nun eigentlich machen soll, ist für uns schwer zu beantworten. Wir haben auch bei der jüngsten Iteration wieder das Gefühl, dass Samsung das Gerät eher auf den Markt bringt, weil sie es können - und nicht, weil der Markt sich darum reißt.

Vielleicht wird sich das ändern, wenn die Preise weiter sinken - das Galaxy Z Fold 3 ist bereits günstiger als seine Vorgänger - und dazu noch widerstandsfähiger. Tendenziell sehen wir aber eher einen Markt für Klappgeräte wie das Galaxy Z Flip 3, da es für Nutzer einen Größenvorteil bietet, den das Fold-Modell nicht hat.

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