Vor kurzer Zeit gab es Gerüchte, dass Netflix in den Gamingsektor vordringen will. Diese haben sich jetzt erhärtet, denn laut eines Berichts von Bloomberg hat der Streamingdienst nun die ehemalige EA-Führungskraft Mike Verdu verpflichtet. Dessen Position im Unternehmen trägt den Titel Vice President of Game Development, was dementsprechend nahelegt, dass eine Abteilung für Spieleentwicklung entstehen soll.
Der Plan ist demnach, im Verlauf des nächsten Jahres Videospiele über die eigene Plattform anbieten zu können, zu denen sich möglicherweise auch noch Lizenzspiele gesellen könnten. Mit animierten Serien wie Castlevania, DOTA: Dragon's Blood oder Resident Evil: Infinite Darkness ist man bisher durchaus bereits mit Quellen, die ihren Ursprung im Gamingbereich haben, verknüpft. Eine Preiserhöhung ist mit der Erweiterung des Angebots zunächst einmal jedoch nicht angedacht.
Was könnte das nun für die Zukunft bedeuten?
Der Streamingdienst reagiert damit auf den Erfolg von Gamingmodellen, wie zum Beispiel dem Xbox Game Pass und ist, was das Budget anbetrifft, sicherlich in der Lage, aufwändige Projekte zu stemmen. Doch auch andere große Konzerne wie Google und Amazon mussten feststellen, dass es nicht so leicht ist, sich durch eine ordentliche Investition mal eben ein Stück vom Kuchen abzuschneiden. Während der Cloud-Gaming-Service Stadia schon früh in den Seilen lag, geriet auch Amazon zunächst bei seinen Entwicklungen und Projekten ins Wanken. Aufgegeben hat man dort jedoch noch nicht und zumindest mit Lizenzgames wie dem koreanischen „Lost Ark“ oder der kommenden Eigen-Entwicklung „New World“ noch Spiele, die Potential haben und abhängig von deren Erfolg ein Wegweiser für das Unternehmen sein dürften.
Für welche Art von Spielen Netflix sich entscheiden wird, bleibt abzuwarten. Sollte der Erfolg jedoch rein in Downloads und Spielstunden gemessen werden, so können wir zumindest bei den Eigenentwicklungen davon ausgehen, dass der Fokus auf grind-lastigen Games und Multiplayer liegen dürfte, zumal diese Archetypen den langfristigsten Content bieten. Hoffentlich bleiben den Spielerinnen und Spielern so etwas wie kostenpflichtige Inhalte oder die berüchtigten „Überraschungsmechaniken“ (aka Lootboxen) erspart, zumal man mit Mike Verdu jemanden ins Boot holt, für den solche Ausdrücke dank seiner Arbeit bei Electronic Arts sicherlich keine Fremdwörter sind...
Zum jetzigen Zeitpunkt darf man sich aber so oder so erst mal über neue Inhalte und einen Mehrwert (zum gleichen Preis) freuen, ganz egal, wie genau der Vorstoß von Netflix letzten Endes ausfallen wird.
Netflix will in Zukunft Videospiele anbieten - Serienjunkies
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