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Sunday, September 10, 2023

Nasa beendet Sauerstoffproduktion auf dem Mars | Wissen - fr.de

Das Instrument „Moxie“ ist etwa so groß wie ein Toaster und befindet sich im Inneren des Nasa-Rovers „Perseverance“. Auf dem Mars extrahiert es Sauerstoff aus der Luft. (Archivbild)

Die Sauerstoff-Produktion auf dem Mars soll die menschliche Erforschung des roten Planeten vereinfachen. Die Nasa zeigt, dass das tatsächlich funktionieren könnte.

Washington D.C. – Der Nasa-Rover „Perseverance“ rollt seit zweieinhalb Jahren über den Mars und macht allem Anschein nach noch lange nicht schlapp. Auch sein kleiner Gefährte, der Hubschrauber „Ingenuity“ fliegt weiter über den roten Planeten. Doch von einem sehr wichtigen Instrument an Bord von „Perseverance“ muss sich die Forschungsgemeinde nun verabschieden: „Moxie“ (Mars Oxygen In-Situ Resource Utilization Experiment). Dabei handelt es sich um ein etwa Toaster-großes Gerät, das als Technologiedemonstration auf dem Mars Sauerstoff produzieren sollte.

Die Demonstration ist gelungen – und wie: Insgesamt 16 Mal war „Moxie“ auf dem Mars aktiv und hat insgesamt 122 Gramm Sauerstoff aus der dünnen Mars-Atmosphäre extrahiert. Dabei handelt es sich nach Angaben der US-Raumfahrtorganisation Nasa immerhin um die Menge an Sauerstoff, die ein kleiner Hund innerhalb von zehn Stunden verbraucht. Doch nun ist Schluss mit der Sauerstoffproduktion auf dem Mars.

Nasa: Sauerstoff-Produktion auf dem Mars war erfolgreich

„Die beeindruckende Leistung von ‚Moxie‘ zeigt, dass es möglich ist, Sauerstoff aus der Marsatmosphäre zu gewinnen – Sauerstoff, der dazu beitragen könnte, zukünftige Astronauten mit Atemluft oder Raketentreibstoff zu versorgen“, betont die stellvertretende Nasa-Chefin Pam Melroy in einer Mitteilung zum Ende der Technologiedemonstration. „Die Entwicklung von Technologien, die es uns ermöglichen, Ressourcen auf Mond und Mars zu nutzen, ist entscheidend für den Aufbau einer langfristigen Mondpräsenz, die Schaffung einer robusten Mondwirtschaft und die Unterstützung einer ersten menschlichen Erkundungskampagne zum Mars.“

Wie es bei der Nasa heißt, hat das Mars-Instrument alle technischen Voraussetzungen erfüllt und unter den unterschiedlichsten Bedingungen eines Mars-Jahres gearbeitet. So hätten die Entwickler des Instruments viel über die Technologie gelernt. Doch auch die nackten Zahlen sind beeindruckend: Demnach hat „Moxie“ zu einem Zeitpunkt 12 Gramm Sauerstoff pro Stunde produziert – doppelt so viel, wie eigentlich erwartet wurde. Beim letzten Start des Geräts am 7. August wurden 9,8 Gramm Sauerstoff hergestellt.

Mars-Crew könnte selbst Sauerstoff produzieren

„Indem wir diese Technologie unter realen Bedingungen getestet haben, sind wir einer Zukunft, in der Astronauten auf dem roten Planeten ‚von der Erde leben‘, einen Schritt näher gekommen“, freut sich Nasa-Mitarbeiterin Trudy Kortes. Denn das ist der Hintergrund der Technologiedemonstration: Wenn eines Tages Menschen zum Mars fliegen, sollen sie idealerweise so wenig Sauerstoff wie möglich mitbringen müssen. Schließlich kostet jedes Kilogramm Fracht viel Geld und benötigt Platz, der knapp bemessen ist. Alles, was stattdessen vor Ort produziert werden kann, soll dort hergestellt werden.

Eine Sauerstoffproduktion vor Ort wäre für die Raumfahrt aus gleich zwei Gründen praktisch – schließlich braucht die künftige Mars-Crew Sauerstoff nicht nur zum Atmen, sondern auch als Treibstoff für Raketen. Die Sauerstoffmengen, die „Moxie“ produziert hat, reichen noch lange nicht für eine menschliche Mars-Crew aus. 25 bis 30 Tonnen Sauerstoff sind laut Nasa alleine nötig, um vom Mars wieder abzuheben. Dazu kommt noch der Sauerstoff, der für die Atmung benötigt wird.

Nasa ist zufrieden mit Sauerstoff-Experiment auf Mars

Egal, wie zufrieden man bei der Nasa ist, der nächste Schritt soll offenbar nicht sein, ein größeres „Moxie 2.0“ zu bauen – es würde eher um ein System gehen, das einen Sauerstoffgenerator wie „Moxie“ enthält und es auch ermöglicht, Sauerstoff zu verflüssigen und zu lagern, heißt es.

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Der für das Instrument maßgebliche Wissenschaftler, Michael Hecht (Massachusetts Institute of Technology) möchte nun sehen, dass auch andere Technologien ihre Chance auf dem Mars bekommen. „Wir müssen Entscheidungen darüber treffen, welche Dinge auf dem Mars validiert werden müssen“, erklärt er in einer Nasa-Mitteilung. „Ich denke, es gibt viele Technologien auf dieser Liste; ich bin sehr froh, dass ‚Moxie‘ die erste war.“ (tab)

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