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Monday, January 30, 2023

Neandertaler-Komet C/2022 E3 beobachten: Er kommt jeden Tag näher - MDR

Es gibt sie in Massen und dennoch faszinieren sie uns. Denn live zu sehen bekommen wir Kometen nur selten. Ist es die schiere Angst, ausgelöscht zu werden oder einfach nur die Neugier nach etwas Fremden, das normalerweise nicht am Nachthimmel zu beobachten ist?

Kometen erscheinen immer wieder am Sternenhimmel. Gefährlich wird für uns keiner von denen in nächster Zeit – zumindest von den bekannten Kometen. Manche wurden noch nicht entdeckt oder wurden erst vor Kurzem entdeckt, wie der Komet C/2022 E3 (ZTF). Ihn kennen wir erst seit knapp einem Jahr.

Ein zweites Dinosaurier-Desaster, diesmal Menschen-Desaster, wird uns C/2022 E3 jedoch nicht bescheren. Aber eventuell einen schönen Anblick, den er uns nur alle 50.000 Jahre gewährt. Zuletzt konnten vermutlich die Neandertaler den grünen Kometen beobachten. Seinen erdnächsten Punkt wird C/2022 E3 am 1. Februar 2023 erreichen. Dann liegen zwischen dem Kometen und der Erde knapp 42 Millionen Kilometer.

Astronomen und Astronominnen sprechen von einem Abstand von 0,28 AE – die Abkürzung steht für Astronomische Einheit und beschreibt den durchschnittlichen Abstand von circa 149,6 Millionen Kilometern zwischen Erde und Sonne. Damit kommt der Komet C/2022 E3 der Erde am 1. Februar 2023 näher, als der Mars mit seinem geringsten Erd-Mars-Abstand von 55 Millionen Kilometer jemals kommen wird. 

Gute Sichtbarkeit für Mitteldeutschland: Zum Beobachten sollten Sie ein Fernglas zur Hand haben

Seine Helligkeit wird Ende Januar und Anfang Februar bei 5,5 mag liegen. Magnitude (mag) beschreibt die scheinbare Helligkeit eines Sterns oder Himmelskörpers. Je kleiner die Zahl, desto stärker leuchtet das Objekt. 5,5 mag entspricht der Helligkeit des Gasplaneten Uranus.

Die letzte Chance auf eine mondlose Sichtung besteht am Morgen des 31. Januars 2023, wenn der Mond über Mitteldeutschland etwa um 4:30 Uhr (MEZ) untergeht. Bis zum Dämmerungsbeginn ab ungefähr 6:00 Uhr ist der Komet dann in nördlicher Himmelsrichtung zu sehen – er liegt dann mehr als 50 Grad über dem Horizont. Voraussetzung für eine gute Sichtbarkeit sind vor allem das Wetter und ein klarer Himmel. Ein Blick auf die MDR-Wetterseiten für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen hilft.

In den Tagen darauf wird es schwer werden, C/2022 E3 zu beobachten. Denn am 5. Februar 2023 erreicht der Erdtrabant seine Vollmondphase und wird den Himmel die Nächte zuvor und danach erhellen. Lichtschwächere Objekte werden von seinem reflektierten Sonnenlicht einfach überstrahlt.

"Wenn gutes Wetter wäre, wäre er zur Zeit prima sichtbar. Im Januar ist er sichtbar – bis zum 4. Februar sollte er noch sichtbar sein. Vom 3. bis 5. Februar ist er wegen dem Mond nicht so toll zu sehen. Vor dem 3. Februar oder ab dem 6. Februar bis ungefähr zum 20. Februar sollte er ganz gut sichtbar sein", sagt Dr. Eike Günther von der Thüringer Landessternwarte Tautenburg.

Weitere Möglichkeiten zum Beobachten: Komet C/2022 E3 beim Mars

In den Nächten nach Vollmond wird der Komet mit circa 6,0 mag etwas schwächer leuchten, jedoch wird das Mondlicht die Sicht auf andere Himmelsobjekte nicht mehr so stark stören. Ab dem 8. Februar 2023 werden uns wieder mondlose Stunde am dunklen Abendhimmel erwarten. Gegen 19 Uhr können Sie den Kometen dann in südöstlicher Himmelsrichtung für eine knappe Stunde am Himmel sehen.

Wie hell Kometen tatsächlich sind, kann man nur schwer vorhersagen. Mit einem kleinen Teleskop hat man gute Chancen, mit dem bloßen Auge nicht so gute Chancen. Anfang Februar sollte es mit einem Fernglas auch möglich sein.

Eike Günther, Thüringer Landessternwarte Tautenburg

Am Abend des 10. Februars 2023 wird der Komet von der Erde aus gesehen am Mars vorbeiziehen – dann lohnt sich der Blick durchs Fernglas oder einen guten Fotoapparat mit langem Objektiv. Die Belichtungszeit ihrer Kamera sollten Sie dann auf 20 oder 30 Sekunden einstellen. Dann können Sie sich voraussichtlich auf ein Foto mit einem wahrscheinlich unscharfen grünen Objekt und einem Schweif freuen.

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