Technics' neuer ANC-Kopfhörer EAH-A800 ist eine der besten Alternativen zu Sonys Oberklasse-Kopfhörer WH-1000XM5. Im Bereich Akkulaufzeit liefert er sogar Spitzenleistung.
Der EAH-A800 von Technics ist das aktuelle Kopfhörer-Spitzenmodell mit Active Noise Cancellation (ANC) des Herstellers. Er lässt sich falten und somit platzsparend transportieren - nicht der einzige Vorteil gegenüber Sonys direkter Konkurrenz, dem aktuellem ANC-Topkopfhörer WH-1000XM5. Das Technics-Modell liefert zwar nicht immer Bestwerte, kann der Sony-Konkurrenz aber Paroli bieten und sie in einigen Belangen übertreffen. Damit ist der EAH-A800 eine der besten Alternativen zum Sony-Modell - und liefert dabei eine phänomenal lange Akkulaufzeit.
Bei unserem Test haben wir den EAH-A800 mit mehreren Konkurrenzmodellen verglichen. Neben Sonys WH-1000XM5, der mit Spitzenleistungen in fast allen Bereichen und einmaligen Komfortfunktionen derzeit für uns der beste ANC-Kopfhörer ist, waren es: Sonys Vorgängermodell WH-1000XM4, die beiden Bose-Kopfhörer Noise Cancelling Headphones 700 und Quiet Comfort 45, Apples Airpods Max sowie der Beoplay H95 von Bang & Olufsen.
Zunächst zum Tragegefühl: Die EAH-A800 sitzen bei uns sehr angenehm auf den Ohren. Wir können die Kopfhörer selbst als Brillenträger stundenlang tragen, ohne dass es schmerzt. Wir fühlen uns unter dem Technics-Kopfhörer so wohl wie unter dem WH-1000XM4, den wir als besonders angenehm empfinden. Je nach Brillenmodell und Kopfform muss das nicht bei allen so sein.
EAH-A800 lässt sich zusammenfalten
Wie beim Sony- und vielen anderen ANC-Modellen mit Polstern aus Kunstleder schwitzen wir unter dem EAH-A800 nach einigen Stunden Tragen an der Stelle, an der die Ohrpolster aufliegen. Hier bleiben die Airpods Max eine Ausnahme, unter ihnen schwitzen wir nicht, weil sich Apple für Stoff statt Kunstleder entschieden hat.
Der EAH-A800 lässt sich platzsparend zusammenfalten. In der mitgelieferten Transporttasche nimmt der Kopfhörer so vergleichsweise wenig Platz ein. Der WH-1000XM5 lässt sich nicht falten, seine Tasche nimmt daher etwa im Rucksack doppelt so viel Volumen ein wie die Technics-Tasche.
Technics liefert alles Wichtige an Zubehör mit: Neben einem Audiokabel mit zwei 3,5-cm-Klinkenbuchsen sind das ein langes USB-C-Kabel sowie ein Doppelklinkenadapter für die Nutzung von In-Flight-Entertainmentsystemen in Flugzeugen. Den Adapter hat Sony beim Neuling eingespart. Alles Zubehör kann in der Tasche des Technics-Kopfhörers in Einschubbereichen verstaut werden - noch schöner wäre ein Fach mit Deckel gewesen.
Technics setzt auf Knopf- und Sensorsteuerung
Der EAH-A800 verwendet eine Mischung aus Sensor- und Knopfsteuerung. Alles befindet sich an der rechten Hörmuschel. Die Knöpfe dienen zur Musik- und Anrufsteuerung sowie zur Lautstärkeregulierung. Über die Sensorfläche wird etwa festgelegt, ob ANC aktiv ist oder der Transparenzmodus laufen soll. Außerdem kann das Sensorfeld für das Anrufmanagement verwendet werden.
Alle Knöpfe am EAH-A800 sind gut erreichbar und logisch angeordnet. Ober- und unterhalb der Hauptsteuertaste gibt es die Lautstärketasten. Die Haupttaste lässt sich zwar erfühlen, aber die Markierung dürfte gerne so eindeutig und auffällig sein wie etwa bei Boses Quiet Comfort 45. Nach einigen Tagen haben wir uns daran gewöhnt und wissen, wie wir den Knopf am Technics-Kopfhörer ertasten können.
Mikrofone können direkt am Kopfhörer abgeschaltet werden
In einem Telefonat können wir über den Hauptknopf am Kopfhörer die Mikrofone abschalten oder aktivieren. Das geht bei vielen anderen Kopfhörern nicht. Sehr durchdacht: Auch wenn wir vom EAH-A800 sonst Ansagen erhalten, gibt es beim An- oder Abschalten der Mikrofone nur einen Signalton als Rückmeldung. Wenn wir etwa in Videokonferenzen das Mikrofon aktivieren, können wir andere Teilnehmer weiterhin gut verstehen.
Ein wenig unlogisch finden wir, dass wir zwar viele Anruffunktionen auch über die Sensorflächen einstellen können, aber die Mikrofonsteuerung nicht dazugehört. Das würde das Ganze abrunden. Erfreulich ist die gut gestaltete Anleitung, die allerdings einige Verbesserungen wie die Sensorbelegung mit Anruffunktionen noch nicht aufführt. Der Grund: Diese Funktion wurde erst später mit einem Firmware-Update nachgereicht. Eine Online-Anleitung bietet Technics nicht, um diese Lücke zu schließen.
Das Sensorfeld am Technics-Kopfhörer erlaubt eine dauerhafte Umschaltung zwischen ANC- und Transparenzbetrieb. Komfortfunktionen wie beim WH-1000XM5 zur kurzzeitigen Aktivierung des Transparenzbetriebs fehlen beim EAH-A800. Das Sensorfeld am Technics-Kopfhörer ist sehr empfindlich und wir müssen darauf achten, dass wir nicht ungewollt Befehle ausführen. Immerhin gibt es eine Einstellung, bei der sich das Sensorfeld abschaltet, sobald der Kopfhörer abgenommen wird - sehr praktisch. Wem das nicht reicht, der kann das Sensorfeld ganz deaktivieren. Dann ist jedoch keine ANC-Steuerung am Kopfhörer mehr möglich.
Kopfhörersteuerung im Kabelbetrieb möglich
Wie die Steuerelemente befinden sich die 3,5-mm-Klinkenbuchse sowie die USB-C-Buchse auf der rechten Hörmuschelseite. Wird der Technics-Kopfhörer im Kabelbetrieb verwendet, können wir erfreulicherweise sowohl die Lautstärke regeln als auch die ANC-Funktion steuern. Nur die Musiksteuerung ist dann nicht möglich. In dieser Disziplin bleibt Sony eine Enttäuschung, selbst beim neuen Modell können wir im Kabelbetrieb weder ANC bedienen noch die Lautstärke ändern. Die USB-C-Buchse dient zum Laden des eingebauten Akkus. Beim Aufladen ist keine Nutzung des Kopfhörers möglich.
Am EAH-A800 werden die Außengeräusche mit Mikrofonen analysiert und der Kopfhörer spielt passend dazu einen Gegenschall ab, so dass die Geräusche im Idealfall komplett verschwinden. Systembedingt arbeiten ANC-Systeme vor allem bei niedrigen Frequenzen besonders gut, etwa beim Brummen in einem Flugzeug, wofür die Technik zuerst eingesetzt wurde. Fahrgeräusche in Zügen, Autos oder Bussen sowie Verkehrslärm lassen sich damit aber ebenso wie Baustellenlärm reduzieren.
Wir haben das neue Technics-Modell all diesen Schallquellen ausgesetzt, ohne mit dem Kopfhörer Musik zu hören. Wir wollten ermitteln, wie laut Störgeräusche noch wahrzunehmen sind. Dabei zeigte sich, dass die ANC-Leistung des Technics mit dem vergleichbar ist, was Sony, Bose und Apple liefern. Die ANC-Leistung ist also auf einem hohen Niveau.
Wenn wir mit dem EAH-A800 Musik hören, schafft der ANC-Kopfhörer mühelos, was er soll: Wir brauchen die Musik nicht lauter zu stellen, um uns voll auf sie konzentrieren zu können. Wir hören keine lästigen Umgebungsgeräusche, die den Musikkonsum stören.
Windreduktion perfekt umgesetzt
Leider arbeitet die Geräuschunterdrückung beim EAH-A800 nicht ganz rauschfrei - hier schneiden Sony, Bose und Apple besser ab. Sobald mit dem Technics-Kopfhörer Musik gehört wird, fällt das nicht weiter auf. Wer also die Technics-Kopfhörer nicht gerade dazu nutzen will, um ohne Musikzuspielung möglichst viel Ruhe zu erzeugen, kommt gut damit klar. In einem anderen wichtigen Aspekt für die ANC-Funktion schneidet das Technics spitzenmäßig ab: bei der Windreduktion.
Prinzipbedingt haben ANC-Kopfhörer mit Wind zu kämpfen, wenn Hersteller keine speziellen Maßnahmen dagegen ergreifen. Technics hat dafür die Anordnung der Mikrofone am EAH-A800 speziell gestaltet. Das ist vorbildlich geglückt, wir bekommen von Wind nichts mit - besser geht es nicht. Damit ist Technics auf einem Leistungsniveau mit dem WH-1000XM5 und den Airpods Max. Das erwarten wir eigentlich von jedem ANC-Kopfhörer, es ist aber derzeit eher die Ausnahme, wie etwa Boses neuer Quiet Comfort 45 zeigt.
Wie bei vielen ANC-Kopfhörern üblich, hat auch der EAH-A800 eine Transparenzfunktion. In dieser Betriebsart werden Außengeräusche extra in die Hörmuschel geleitet, um das Umfeld wahrnehmen zu können. Im Idealfall klingt das besonders natürlich. Hier setzt Bose mit einer absolut unverfälschten Wiedergabe der Umgebungsgeräusche den Maßstab.
Fantastischer Transparenzmodus beim EAH-A800
Diese Natürlichkeit schafft Technics beim EAH-A800 ebenfalls: Wenn wir den Kopfhörer bei aktiviertem Transparenzbetrieb in lauter Umgebung auf- oder absetzen, ist akustisch kein Unterschied wahrzunehmen. Besser geht es nicht und damit übertrumpft Technics die Leistung des Airpods Max oder des WH-1000XM5.
Dabei agiert der Technics-Kopfhörer sogar im Transparenzmodus absolut unbeeindruckt von Windgeräuschen, wie auch der neue WH-1000XM5 von Sony. Bei der Aktivierung des Transparenzmodus können wir beim EAH-A800 festlegen, ob dabei die Musik angehalten wird. Anders als bei Sony gibt es bei Technics keine Möglichkeit, den Transparenzmodus auf Zuruf zu aktivieren.
Stimmenverstärkung macht Ansagen in der Bahn gut verständlich
Bei Technics gibt es noch ein Schmankerl: Wir können eine Stimmenverstärkung für den Transparenzmodus aktivieren, wobei Fahrgeräusche reduziert werden. Der Hersteller nennt das Aufmerksamkeitsmodus. Nach der Aktivierung klingt der Transparenzmodus zwar weniger natürlich, im Gegenzug sind aber etwa Ansagen in öffentlichen Verkehrsmitteln extrem gut zu verstehen - und zwar besser als ohne Kopfhörer. Ein klarer Pluspunkt gegenüber der Bose-Konkurrenz.
Bedauerlicherweise können wir beim Technics-Kopfhörer zwischen dem normalen Transparenzmodus und dem Aufmerksamkeitsmodus nur in der App wechseln. Wir würden gerne auch am EAH-A800 entscheiden, ob wir den Transparenzmodus oder den Aufmerksamkeitsmodus nutzen wollen. Es wäre wünschenswert, dass Technics hier mit einem Softwareupdate nachbessert.
EAH-A800 liefert gute Sprachqualität bei Telefonaten
Auch bei der Telefonie nutzt der Technics-Kopfhörer die Technik zur Windreduzierung. Dadurch sind für Anrufer keine störenden Windgeräusche zu hören, wenn wir im Freien telefonieren. Sowohl drinnen als auch draußen sind wir immer klar und deutlich zu verstehen. Verkehrslärm wie von vorbeifahrenden Autos wird so weit reduziert, dass wir weiterhin gut verstanden werden können, auch wenn der Umgebungslärm nicht ganz verschwindet.
Hier schneiden die beiden aktuellen Bose-Kopfhörer sowie der WH-1000XM5 noch besser ab, die jegliche Störgeräusche restlos eliminieren: Wir können uns beeindruckenderweise direkt vor einer lauten Baustelle aufhalten und der Gesprächspartner hört nichts von dem Lärm.
Auch wenn Technics in diesem Punkt nicht ganz das Niveau der Konkurrenz erreicht, ist das Ergebnis doch um einiges besser als bei vielen Konkurrenzprodukten. Auch beim EAH-A800 bemerken Anrufer nicht, wenn wir bei einem Telefonat von drinnen nach draußen gehen. Beim WH-1000XM4 oder dem Airpods Max verschlechtert sich die Sprachqualität für den Anrufer umgehend, sobald wir ins Freie treten.
Bei alldem ist es für den Technics-Kopfhörer ein großer Pluspunkt, dass wir das Mikrofon in einem Telefonat bei Bedarf direkt am Kopfhörer stummschalten können. Zusammen mit der guten Anrufqualität ist der EAH-A800 damit also besonders gut für den Einsatz bei Telefonaten geeignet.
Technics setzt beim Klang des EAH-A800 auf zwei neu entwickelte 40-mm-Treiber und liefert damit tolle Ergebnisse. Das voluminöse Klangbild hat eine sehr gute Räumlichkeit und kleinste Details in der Musik sind gut herauszuhören. Es gibt einen ausgeprägten Tiefbassbereich, der vor allem bei bassintensiver Musik voll zum Tragen kommt. Der Kopfhörer liefert einen starken Mittenbereich und Höhen sind so gut ausgeprägt, dass Gesang gut zu verstehen ist.
Der EAH-A800 klingt in Nuancen etwas anders als die Konkurrenz von Sony, Bose oder Apple. Es sind aber eher kleine Unterschiede. Ganz anders sieht der Vergleich mit dem Beoplay H95 aus. Unter den Kopfhörern von Bang & Olufsen klingt alles unmittelbarer, wir haben stärker den Eindruck, mitten dabei zu sein.
Bei all dem profitiert der EAH-A800 von der Unterstützung des LDAC-Codecs für verbesserte Klangqualität der gehörten Musikstücke. Im Übrigen bietet der Kopfhörer Bluetooth 5.2 mit den Codecs SBC sowie AAC und Unterstützung für Multipoint-Technik, damit sich das Gerät mit zwei beliebigen Bluetooth-Geräten verbinden kann.
EAH-A800 bietet LDAC-Zuspielung bei aktiviertem Multipoint
Wir können auf einem Gerät Musik hören und dann zu einem anderen Gerät wechseln. Es ist aber auch kein Problem, auf einem Tablet ein Video zu schauen und dann mit dem Kopfhörer einen Anruf von einem Smartphone anzunehmen. Damit ist Technics so vorbildlich wie Sony und Bose. Beim Airpods Max muss auf solchen Komfort verzichtet werden - Mehrgerätenutzung gibt es ausschließlich auf Apple-Geräten.
Die Zwei-Geräte-Nutzung am Technics-Kopfhörer kann bei Bedarf abgeschaltet werden. Im Unterschied zur Sony-Konkurrenz erlaubt Technics sogar eine LDAC-Wiedergabe, während Multipoint aktiviert ist. Sony-Kunden müssen sich für eines davon entscheiden - ein klarer Pluspunkt für den EAH-A800.
Trageerkennung des EAH-A800 hat eine Schwäche
Technics hat in den EAH-A800 einen Tragesensor integriert. Damit kann unter anderem gesteuert werden, dass die Musik angehalten wird, wenn wir den Kopfhörer absetzen. Sie wird wieder fortgesetzt, wenn wir ihn wieder aufgesetzt haben. Die Automatik agiert ähnlich wie bei Sonys WH-1000XM4. Auch beim Technics-Modell gibt es immer eine kurze Verzögerung, die Musik läuft nach dem Absetzen noch kurz nach.
An die schnelle Reaktionszeit des WH-1000XM5 kommt der EAH-A800 nicht heran. Das ist im Alltag aber kein Problem. Ganz anders sieht es bei einer von Technics festgelegten Beschränkung aus: Wir dürfen den Kopfhörer maximal eine Minute absetzen. Wenn wir ihn nach 61 Sekunden aufsetzen, wird die Musik nicht mehr fortgesetzt.
Damit ist die Funktion für uns in in vielen Situationen so wertlos wie bei dem Airpods Max von Apple, der auch nicht länger als eine Minute abgenommen werden darf. Immerhin erhalten Technics-Kunden die Trageerkennung auf allen Plattformen. Apple bietet diese Funktion nur für Apple-Produkte und benachteiligt damit viele potenzielle Kunden.
Tolle Technics-App für den EAH-A800
Für den EAH-A800 gibt es eine passende App für Android und iOS; angenehmerweise müssen für die Nutzung keine Standortfunktionen aktiviert sein und es wird auch kein Benutzerkonto benötigt. Die App ist schnell geöffnet und startet auch, wenn keine Internetverbindung besteht.
Die Technics-App ist gut strukturiert und wir können den Kopfhörer sehr umfangreich konfigurieren. In der App wird der Akkustand des Kopfhörers genau angezeigt und nicht nur in Zehnerschritten, wie es manchmal der Fall ist. Wir können festlegen, dass sich der Kopfhörer wahlweise nach 5 Minuten, 10 Minuten, 30 Minuten oder einer Stunde bei Nichtnutzung abschaltet. Die automatische Abschaltung lässt sich auch deaktivieren.
Die Intensität der ANC-Funktion lässt sich in vielen Stufen anpassen und der Transparenzmodus ist konfigurierbar. In den Einstellungen zur Trageerkennung entscheiden wir, ob die Musik angehalten werden oder weiterlaufen soll, wenn der Kopfhörer abgenommen wird. Hier bestimmen wir auch, ob der Sensorbereich beim Absetzen des Kopfhörers deaktiviert werden soll.
Sensorfeld des Technics-Kopfhörer lässt sich anpassen
Die Funktionen für das Sensorfeld können angepasst werden - dabei gibt es nur Befehle zur ANC-Steuerung sowie für Anrufe. Musikfunktionen lassen sich vom Sensorfeld nicht bedienen. Leider gibt es nicht die Möglichkeit, gezielt zwischen Transparenz- und Aufmerksamkeitsmodus zu wechseln. Bei den Telefonfunktionen wäre eine weitere Möglichkeit der Mikrofonsteuerung ein Komfortgewinn. Wer die ANC-Steuerung nicht braucht, kann das Sensorfeld komplett deaktivieren.
In der App können wir die Multipoint-Funktion deaktivieren und festlegen, ob LDAC verwendet wird, sofern das Abspielgerät diesen Codec unterstützt. Zudem kann bestimmt werden, welcher digitale Assistent auf Knopfdruck am Kopfhörer gestartet wird. Alexa ist mit Android und iOS nutzbar, Siri nur mit iOS und der Google Assistant nur mit Android. Es gibt sogar eine Option, die LED am Kopfhörer im Betrieb an- oder auszuschalten.
Wir können in der App den Klang anpassen, die Sprache für Ansagen ändern, ganz deaktivieren lassen sich die Ansagen nicht. Zudem lassen sich mit der App Updates für den Kopfhörer einspielen. Im Laufe unseres Tests gab es zwei Updates, die nach wenigen Minuten installiert waren. Bei der Konkurrenz dauert es meist deutlich länger, bis eine neue Firmware installiert ist. Hier ist Technics angenehm effizient.
Zudem kann festgelegt werden, ob eine neue Firmware manuell oder automatisch installiert wird. Es ist angenehm, wenn wir selbst bestimmen können, ob ein Update installiert wird. Ein automatisches Update ohne jeden Hinweis wie bei Apples Kopfhörern ist nervig.
EAH-A800 bietet eine sehr lange Akkulaufzeit
Technics verspricht für den EAH-A800 bei AAC-Wiedergabe sowie aktiviertem ANC eine Akkulaufzeit von 50 Stunden. Das wäre schon deutlich mehr als bei der Konkurrenz, die im Idealfall meist auf etwa 30 Stunden kommt. Wir erreichten bei unseren Messungen aber sogar eine ununterbrochene Musikwiedergabe von 62 Stunden und 45 Minuten. Bei der LDAC-Nutzung mit aktiviertem ANC gibt Technics eine Akkulaufzeit von 40 Stunden an, wir kamen auf 50 Stunden und 45 Minuten.
Bei beiden Messungen musste der Kopfhörer die ganze Zeit das Geräusch wie von einer Dunstabzugshaube eliminieren. Mit diesen Werten gehört der Technics-Kopfhörer zur Spitze und lässt die Konkurrenz weit hinter sich. Apple schafft etwa beim viel teureren Airpods Max gerade mal 21 Stunden.
Wer auf ANC verzichtet, kann die Akkulaufzeit weiter verlängern: Der Hersteller gibt ohne ANC-Betrieb dann bis zu 60 Stunden an. Nach einer Ladezeit von etwa 15 Minuten kann der Kopfhörer wieder zehn Stunden verwendet werden. Es kann bis zu drei Stunden dauern, bis der Akku vollständig geladen ist. In Anbetracht der langen Akkulaufzeit können wir damit leben, dass der Kopfhörer beim Aufladen nicht nutzbar ist.
Technics bietet den EAH-A800 zum Preis von 350 Euro in den Farben Graphit-Schwarz und Dolomit-Silber an. Im Onlinehandel gibt es den EAH-A800 derzeit kaum günstiger, vereinzelt ist er für 330 Euro zu haben.
Fazit
Technics bietet mit dem EAH-A800 einen tollen ANC-Kopfhörer. Er erreicht zwar nicht in allen Disziplinen Spitzenwerte, leistet sich dafür aber auch keine schweren Patzer und stellt damit ein sehr gutes Gesamtpaket dar. Der EAH-A800 sitzt auch bei Brillenträgern angenehm auf dem Kopf und wir fühlen uns sehr wohl darunter. Er liefert einen tollen Klang und erreicht eine hohe ANC-Leistung - leider agiert das System nicht ganz rauschfrei.
Dafür verursacht der Technics-Kopfhörer beim Musikhören keine Pfeifgeräusche, wenn es draußen windig ist. In dieser Disziplin versagen viele ANC-Kopfhörer jämmerlich und sind draußen fast schon unbenutzbar, wie etwa die Konkurrenz von Bose. Sogar im Transparenzmodus ist das Technics-Produkt nicht windempfindlich.
Der normale Transparenzmodus klingt vorbildlicherweise absolut natürlich. Wir merken keinen Unterschied, wenn wir den Kopfhörer abnehmen - das schafft Sony nicht. Mit der Hervorhebung von Stimmen beim Technics-Kopfhörer können wir Ansagen in Verkehrsmitteln deutlich besser verstehen - das darf die Konkurrenz gerne aufgreifen.
Auch bei der Telefonie kann der Technics-Kopfhörer überzeugen. Draußen sind Störgeräusche nur leise zu hören, wir werden von der anderen Seite immer gut verstanden. Technics ist dabei einer der ganz wenigen Hersteller, die an eine Möglichkeit gedacht haben, das Mikrofon am Kopfhörer bei einem Telefonat abzuschalten.
Phänomenal ist die Akkulaufzeit von fast 62 Stunden, die wir im Praxisbetrieb mit eingeschaltetem ANC erreicht haben. Wir finden die Knopfbedienung des EAH-A800 angenehm und freuen uns, dass wir die wichtigsten Funktionen auch im Kabelbetrieb am Kopfhörer steuern können. Lediglich beim Erfühlen der Knöpfe sehen wir etwas Verbesserungspotenzial.
Weniger gelungen ist die Trageerkennung, die technisch zwar zuverlässig arbeitet, aber in der Praxis so nutzlos wie bei den Airpods Max von Apple umgesetzt ist. Vielleicht korrigiert Technics diese unnötige Beschränkung mit einem Update. Die mit vielen Funktionen versehene App für den Kopfhörer ist gut strukturiert und erlaubt viele sinnvolle Anpassungen.
Der EAH-A800 bietet zwar weniger Komfortfunktionen als Sonys aktuelles Spitzenmodell WH-1000XM5, lässt sich aber im Unterschied zum Sony-Modell platzsparend zusammenfalten. Der EAH-A800 ist in den Punkten ANC-Rauschfreiheit sowie Geräuschreduzierung bei Telefonaten etwas schlechter als der WH-1000XM5 und patzt bei der Trageerkennung. Im Alltag machen sich diese Nachteile aber kaum bemerkbar und Käufer erhalten einen guten Kopfhörer.
Technics EAH-A800 im Praxistest: Tolle faltbare Alternative zu Sonys Oberklasse-Kopfhörer - Golem.de - Golem.de
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