Enceladus ist rund 1,3 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt und etwa um den Faktor 25 kleiner als unser blauer Planet. Für Forscher:innen ist Enceladus seit langem beobachtungswürdig.
Denn sein ständiger vulkanischer Sprühnebel erzeugt einen nebligen Halo im Weltraum, der zu den Saturnringen beiträgt und Vermutungen nährt, er könne auch zur Existenz von Leben beitragen.
Nun hat der Hubble-Nachfolger, das James-Webb-Weltraumteleskop (JWST), neue Erkenntnisse darüber ermöglicht, wie Enceladus das gesamte Saturnsystem mit Wasser versorgen könnte. Die Ergebnisse dieser Forschung sollen dazu beitragen, ein besseres Verständnis des Potenzials der Ozeanwelt als Lebensraum für mikroskopisch kleines Leben zu erbringen.
Während der Beobachtung durch das JWST zeigte sich, dass der Mond alle 33 Stunden Wasserstrahlen ausstößt, so Geronimo Villanueva, Hauptautor der Forschungsarbeit, die vor kurzem zur Veröffentlichung in Nature Astronomy (PDF) angenommen wurde, in einer Erklärung.
Die Beobachtungen des JWST verblüfften die Wissenschaftler:innen. Zwar hatten schon frühere Teleskopuntersuchungen Wasserfontänen gesehen, die Hunderte von Kilometern von der Oberfläche von Enceladus entfernt waren.
Das war aber nicht annähernd so weit entfernt wie das, was mit dem JWST nun entdeckt werden konnte. Zudem stellten die Forscher:innen fest, dass der kleine Mond etwa 300 Liter Wasser pro Sekunde ausspuckt.
„Die Wasserfahne war nicht nur riesig, sondern es gab einfach überall Wasser”, sagte Villanueva. Zum Vergleich: Die Wasserfahne in der Optik eines Donut hat den 20-fachen Durchmesser des Erdmondes.
Enceladus beherbergt Methan – das Gas des Lebens
Enceladus wurde 1980 zum ersten Mal von der Nasa-Sonde Voyager 1 untersucht, schien dabei indes recht unspektakulär. Erst in jüngerer Zeit haben Forscher herausgefunden, dass sich hinter der dicken Eisschicht des Mondes ein Salzwasserozean verbirgt, der Methan ausspuckt.
Methan ist ein Gas, das auf der Erde von Bakterien und anderen Mikroorganismen erzeugt wird. Zwischen 2005 und 2017 flog die Nasa-Raumsonde Cassini ohne Besatzung durch die Ringe und Monde des Saturns und brachte dabei eine Fülle von neuen Informationen mit.
Das JWST ist mit Enceladus noch nicht fertig. Für das kommende Jahr sind weitere Beobachtungs-Slots gebucht. Dann soll das JWST spezifische Indikatoren für die Bewohnbarkeit untersuchen und nach organischen Signaturen und Wasserstoffperoxid suchen.
Gerade die Suche nach Wasserstoffperoxid habe das Potenzial, viel „potentere“ Quellen von Stoffwechselenergie zu liefern, sagt Geochemiker Christopher Glein, der die zukünftige Studie leiten wird, in einer Erklärung.
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