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Monday, April 10, 2023

Atemberaubende Aufnahme von Uranus – Weltraumteleskop enthüllt Ringe des Eisgiganten - fr.de

Das „James Webb“-Weltraumteleskop lichtet den Planeten Uranus ab – das scharfe Auge im Weltall zeigt Dinge, die bisher kaum jemand sehen konnte.

Baltimore – Nachdem das „James Webb“-Weltraumteleskop (JWST) im vergangenen Jahr den Planeten Neptun in seiner vollen Pracht abgelichtet hat, ist nun der nächste Eisriese an der Reihe: Uranus. Die Aufnahme, die vom JWST-Team veröffentlicht wurde, zeigt den Planeten inklusive zwei seiner feinen Staubringe, die nach Nasa-Angaben bisher nur von zwei Instrumenten aufgenommen werden konnten: Der „Voyager 2“-Raumsonde, die 1986 an Uranus vorbeiflog und dem „Keck“-Observatorium auf Hawaii.

Die 37 Jahre alten „Voyager 2“-Aufnahmen zeigten den Uranus noch als grün-blauen Ball ohne weitere Merkmale – das scharfe Auge des „James Webb“-Teleskops dagegen zeigt mehr Details. Auf dem neu veröffentlichten Bild sind die zahlreichen Ringe zu sehen, die den Uranus umgeben sowie auch hellere Merkmale in der Atmosphäre des Planeten.

„James Webb“-Weltraumteleskop macht detaillierte Aufnahme von Uranus

Unter anderem kann man die Polkappe am Nordpol des Uranus erkennen, bei der die Forschung ein mysteriöses Phänomen beobachtet hat: Sie scheint immer dann aufzutauchen, wenn der Pol im Sommer dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt ist. Im Herbst verschwindet sie wieder. Die JWST-Daten sollen der Forschung helfen, dieses Phänomen zu entschlüsseln.

Auf der Aufnahme sind sogar zwei Wolken zu sehen. Die Forschung geht davon aus, dass sie im Zusammenhang mit Stürmen auf dem Eisgiganten stehen. Neben dem Planeten selbst sind auch elf seiner 13 Ringe auf dem Bild zu erkennen. Einige der Ringe erscheinen so hell und sind so nah bei einander, dass sie zu einem großen Ring zu verschwimmen scheinen. Uranus hat neun Hauptringe, zwei der sichtbaren Ringe sind feine Staubringe, die erst durch den Vorbeiflug von „Voyager 2“ im Jahr 1986 entdeckt wurden.

Uranus hat insgesamt 27 bekannte Monde, von denen sechs Stück (Ariel, Puck, Miranda, Umbriel, Titania und Oberon) in der Weitwinkelaufnahme des Planeten zu sehen sind.

So sieht das „Hubble“-Weltraumteleskop das Sonnensystem

Das Weltraumteleskop „Hubble“ von Nasa und Esa befindet sich seit 1990 in der Erdumlaufbahn. In einer Höhe von etwa 500 Kilometern blickt es tief hinein ins Weltall – fotografiert gelegentlich aber auch die Planeten des Sonnensystems.
Das Weltraumteleskop „Hubble“ von Nasa und Esa befindet sich seit 1990 in der Erdumlaufbahn. In einer Höhe von etwa 500 Kilometern blickt es tief hinein ins Weltall – fotografiert gelegentlich aber auch die Planeten des Sonnensystems. © Nasa
Nahaufnahme des roten Planeten. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Mars „nur“ 88 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Erde und Mars kommen sich etwa alle 26 Monate nah. Die Annäherung im Dezember 2007 hat das „Hubble“-Team genutzt, um den roten Planeten abzulichten.
Nahaufnahme des roten Planeten. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Mars „nur“ 88 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Erde und Mars kommen sich etwa alle 26 Monate nah. Die Annäherung im Dezember 2007 hat das „Hubble“-Team genutzt, um den roten Planeten abzulichten. © NASA, ESA, the Hubble Heritage Team (STScI/AURA), J. Bell (Cornell University), and M. Wolff (Space Science Institute, Boulder)
Das „Hubble“-Weltraumteleskop hat in diesem Fall nicht nur den Nachbarplaneten der Erde, den Mars, fotografiert. Wer genau hinschaut, erkennt links oben den kleinen Mars-Mond Phobos, der um den roten Planeten zieht. Weil der Mond so klein ist, erscheint er in der „Hubble“-Aufnahme wie ein Stern. Da das Bild aus 13 verschiedenen Aufnahmen zusammengesetzt wurde, erscheint der Mond Phobos 13 Mal an unterschiedlichen Stellen.
Das „Hubble“-Weltraumteleskop hat in diesem Fall nicht nur den Nachbarplaneten der Erde, den Mars, fotografiert. Wer genau hinschaut, erkennt links oben den kleinen Mars-Mond Phobos, der um den roten Planeten zieht. Weil der Mond so klein ist, erscheint er in der „Hubble“-Aufnahme wie ein Stern. Da das Bild aus 13 verschiedenen Aufnahmen zusammengesetzt wurde, erscheint der Mond Phobos 13 Mal an unterschiedlichen Stellen. © NASA, ESA, and Z. Levay (STScI), Acknowledgment: J. Bell (ASU) and M. Wolff (Space Science Institute)
Die Details auf der Oberfläche des Planeten Jupiter sind auf „Hubble“-Fotos besonders gut zu erkennen. Besonders auffällig ist der „Große Rote Fleck“, der einen Durchmesser von rund 16.000 Kilometern hat und seit mindestens 200 Jahren über den Gasriesen tobt. Der Sturm ist so groß, dass der gesamte Planet Erde darin Platz finden würde.
Die Details auf der Oberfläche des Planeten Jupiter sind auf „Hubble“-Fotos besonders gut zu erkennen. Besonders auffällig ist der „Große Rote Fleck“, der einen Durchmesser von rund 16.000 Kilometern hat und seit mindestens 200 Jahren über den Gasriesen tobt. Der Sturm ist so groß, dass der gesamte Planet Erde darin Platz finden würde. © SCIENCE: NASA, ESA, Amy Simon (NASA-GSFC), Michael H. Wong (UC Berkeley), IMAGE PROCESSING: Joseph DePasquale (STScI)
Faszinierender Anblick: „Hubble“ enthüllt, dass es auf dem Planeten Jupiter Polarlichter gibt. Das Polarlicht wurde im UV-Licht aufgenommen. Es entsteht, wenn geladene Teilchen entlang des Magnetfelds des Jupiters auf hohe Energien beschleunigt werden. Treffen die Teilchen auf die Atmosphäre in der Nähe der Magnetpole, lassen sie diese wie Gase in einer Leuchtstoffröhre leuchten.
Faszinierender Anblick: „Hubble“ enthüllt, dass es auf dem Planeten Jupiter Polarlichter gibt. Das Polarlicht wurde im UV-Licht aufgenommen. Es entsteht, wenn geladene Teilchen entlang des Magnetfelds des Jupiters auf hohe Energien beschleunigt werden. Treffen die Teilchen auf die Atmosphäre in der Nähe der Magnetpole, lassen sie diese wie Gase in einer Leuchtstoffröhre leuchten. © NASA, ESA, and J. Nichols (University of Leicester); Acknowledgment: A. Simon (NASA/GSFC) and the OPAL team
„Hubble“ fotografiert nicht nur Planeten im Sonnensystem – in diesem Fall hat das Weltraumteleskop den Jupiter-Mond Europa ins Visier genommen. Europa ist etwas kleiner als der Erdmond, die Oberfläche ist von einer soliden Eiskruste bedeckt, die von Rissen durchzogen wird. Im Inneren befindet sich ein Ozean mit mehr Wasser, als es auf der Erde gibt. Fachleute gehen davon aus, dass Europa Leben beherbergen könnte.
„Hubble“ fotografiert nicht nur Planeten im Sonnensystem – in diesem Fall hat das Weltraumteleskop den Jupiter-Mond Europa ins Visier genommen. Europa ist etwas kleiner als der Erdmond, die Oberfläche ist von einer soliden Eiskruste bedeckt, die von Rissen durchzogen wird. Im Inneren befindet sich ein Ozean mit mehr Wasser, als es auf der Erde gibt. Fachleute gehen davon aus, dass Europa Leben beherbergen könnte. © ACKNOWLEDGMENT: NASA, NASA-JPL, University of Arizona
Das „Hubble“-Weltraumteleskop zeigt den Gasriesen Saturn und seine Ringe in voller Pracht. Die Farbe der Ringe verändert sich im Laufe der Beobachtungen immer wieder.
Das „Hubble“-Weltraumteleskop zeigt den Gasriesen Saturn und seine Ringe in voller Pracht. Die Farbe der Ringe verändert sich im Laufe der Beobachtungen immer wieder. © SCIENCE: NASA, ESA, Amy Simon (NASA-GSFC), Michael H. Wong (UC Berkeley), IMAGE PROCESSING: Alyssa Pagan (STScI)
Auch der Planet Saturn hat Polarlichter, wie diese Aufnahmen des „Hubble“-Weltraumteleskops zeigen. Die Aurora verändert sich täglich, wie auf den drei Aufnahmen zu sehen ist. An manchen Tagen bewegen sie sich, während sie an anderen Tagen an Ort und Stelle bleiben. Die Polarlichter des Saturn werden hauptsächlich vom Sonnenwind angetrieben.
Auch der Planet Saturn hat Polarlichter, wie diese Aufnahmen des „Hubble“-Weltraumteleskops zeigen. Die Aurora verändert sich täglich, wie auf den drei Aufnahmen zu sehen ist. An manchen Tagen bewegen sie sich, während sie an anderen Tagen an Ort und Stelle bleiben. Die Polarlichter des Saturn werden hauptsächlich vom Sonnenwind angetrieben. © NASA, ESA, J. Clarke (Boston University), and Z. Levay (STScI)
Der Planet Neptun wurde ebenfalls vom „Hubble“-Teleskop beobachtet. Die Aufnahmen aus drei Jahren zeigen, dass die Helligkeit des Planeten zwischen 1996 und 2002 stark zugenommen hat – vermutlich, weil sich zahlreiche Wolken auf der südlichen Halbkugel bildeten.
Der Planet Neptun wurde ebenfalls vom „Hubble“-Teleskop beobachtet. Die Aufnahmen aus drei Jahren zeigen, dass die Helligkeit des Planeten zwischen 1996 und 2002 stark zugenommen hat – vermutlich, weil sich zahlreiche Wolken auf der südlichen Halbkugel bildeten. © NASA, L. Sromovsky, and P. Fry (University of Wisconsin-Madison)
Der Neptun wurde am 23. September 1846 vom deutschen Astronomen Johann Galle entdeckt. Er ist 4,5 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt – 30 Mal weiter als die Erde. Trotzdem hat „Hubble“ den Planeten fotografiert.
Der Neptun wurde am 23. September 1846 vom deutschen Astronomen Johann Galle entdeckt. Er ist 4,5 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt – 30 Mal weiter als die Erde. Trotzdem hat „Hubble“ den Planeten fotografiert. © NASA, ESA, and the Hubble Heritage Team (STScI/AURA)
Auch den Erdmond hat sich „Hubble“ angeschaut. Genauer: Den auffälligen Krater Tycho. Der Krater wurde vor etwa 100 Millionen Jahren von einem Asteroiden-Einschlag geschlagen. Die hellen Spuren, die vom Krater wegführen, entstanden durch Material, das durch den Einschlag in die Luft geschleudert wurde. Der Krater Tycho hat einen Durchmesser von 80 Kilometern.
Auch den Erdmond hat sich „Hubble“ angeschaut. Genauer: Den auffälligen Krater Tycho. Der Krater wurde vor etwa 100 Millionen Jahren von einem Asteroiden-Einschlag geschlagen. Die hellen Spuren, die vom Krater wegführen, entstanden durch Material, das durch den Einschlag in die Luft geschleudert wurde. Der Krater Tycho hat einen Durchmesser von 80 Kilometern. © NASA, ESA, and D. Ehrenreich (Institut de Planétologie et d‘Astrophysique de Grenoble (IPAG)/CNRS/Université Joseph Fourier)

Merkwürdiger Eisriese Uranus im JWST-Porträt

Uranus ist ein einzigartiger Planet im Sonnensystem: Er rotiert auf der Seite – etwa im 90-Grad-Winkel zur Ebene seiner Umlaufbahn. Dadurch entstehen auf dem Eisgiganten extreme Jahreszeiten: Jeder Pol des Planeten liegt mehrere Jahre lang in dauerhaftem Sonnenlicht, gefolgt von gleich vielen Jahren in kompletter Dunkelheit. Insgesamt benötigt Uranus 84 Jahre, um die Sonne einmal zu umkreisen. Derzeit ist auf dem Nordpol des Uranus, der auf der Aufnahme zu sehen ist, später Frühling. Im Jahr 2028 wird dort Sommer sein – während es am Südpol des Planeten derzeit dauerhaft dunkel ist.

In einer Mitteilung zu der Uranus-Aufnahme betont die Nasa, das Bild sei nur eine 12-minütige Belichtung des Planeten, bei der nur zwei Filter benutzt worden seien. „Es ist nur die Spitze des Eisbergs dessen, was ‚Webb‘ tun kann, wenn es diesen mysteriösen Planeten beobachtet“, heißt es.

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Astronomie wünscht sich Forschungsmission zum Planeten Uranus

Tatsächlich ist anzunehmen, dass die US-Raumfahrtorganisation Nasa den Uranus noch öfter beobachten wird – schließlich steht der Planet weit oben auf einer „Wunschliste der Astronomie“, die von Fachleuten erstellt wurde. Uranus soll in den kommenden Jahren von einer eigenen Raumfahrtmission besucht werden, so der einhellige Wunsch der Forschung. Kein Wunder: In Uranus scheinen noch so einige Rätsel zu stecken, wie erst kürzlich ein Forschungsteam feststellte. (tab)

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