Einen Zeitraum von zwei Jahren hatte Apple sich selbst gesetzt, um sein komplettes Mac-Portfolio von Intel-Chips auf die eigenen Prozessoren auf ARM-Basis umzustellen. Das hat der Hersteller nicht ganz geschafft. Denn es fehlt bis heute noch mindestens das versprochene Update des Mac Pro.
Glaubt man den Insiderinformationen des Bloomberg-Reporters Mark Gurman, kommt der Rechner zwar noch, aber mit etwas heruntergeschraubten Spezifikationen – zumindest in der Vollausbaustufe. Weiter heißt es, dass der Arbeitsspeicher nicht nachträglich erweitert werden können soll.
Wie Gurman im Dezember berichtete, habe Apple den Start seines Profirechners Mac Pro aus verschiedenen Gründen verschieben müssen. Eine der Ursachen sei eine mögliche Verlagerung der Produktion aus den USA nach Vietnam. Das bisherige Mac-Pro-Modell wurde in den USA gefertigt, unter anderem, um die 2021 von der Trump-Regierung verhängten Strafzölle zu umgehen, hieß es damals.
Ein weiterer Grund für die Verzögerung sei eine Planänderung bei den zum Einsatz kommenden Chips, so Gurman. Ursprünglich sollte die nächste Generation des Mac Pro mit der Option eines leistungsstarken M2-Extreme-Chips mit 48 CPU-Kernen und 152 GPU-Kernen ausgeliefert werden.
Laut Bloomberg hat Apple diese Extreme-Chip-Option gestrichen. Denn basierend auf Apples derzeitiger Preisstruktur hätte eine Variante des Mac Pro mit M2-Extreme-Chip mindestens 10.000 Dollar ohne Extras kosten müssen. Das mache ihn zu einem „außergewöhnlichen Nischenprodukt, das wahrscheinlich nicht die Entwicklungskosten, die technischen Ressourcen und die Produktionsbandbreite wert ist, die es erfordern würde“, so der Bloomberg-Reporter.
Nun wird erwartet, dass der Mac Pro maximal mit einem M2-Ultra-Chip ausgeliefert wird, der bis zu 24 CPU-Kerne und 76 Grafikkerne an Bord haben soll und bis zu 192 Gigabyte Arbeitsspeicher unterstützen kann. Wie Gurman schreibt, soll der Mac Pro nur einen Teil seines modularen Aufbaus zur nutzer:innenseitigen Erweiterung beibehalten.
Benutzer:innen könnten nur noch den SSD-Speicher selbst erweitern, für den angeblich zwei Einschübe vorhanden sein sollen. Beim Arbeitsspeicher müssten sich künftige Besitzer:innen aber schon beim Kauf festlegen, da der RAM fest mit auf dem Motherboard des M2-Chips verlötet sein soll. Gurman spricht ferner von der Erweiterbarkeit weiterer Komponenten, bei denen es sich um Grafik-, Medien- und Netzwerkkarten handeln soll. Änderungen hinsichtlich des Designs soll es laut Gurman nicht geben: Der nächste Mac Pro soll genauso aussehen wie das 2019er-Modell.
Vor dem Mac Pro könnte Apple noch den lange erwarteten Mac Mini mit M2- und M2-Pro-Chip auf den Markt bringen. Auch die Upgrades der Macbook Pros mit Apples M2-Pro- und M2-Max-Prozessoren sollen bald erscheinen. Diese könnten laut Gurman Anfang 2023 im Zuge des traditionellen Frühjahrs-Events vorgestellt werden.
Gurman geht außerdem davon aus, dass Apple weiterhin einen iMac Pro mit M2-Chip in der Pipeline hat. Dieses Gerät soll ähnlich wie der Mac Pro „interne Verzögerungen erlitten“ haben.
Nicht nur an neuen Macs arbeitet Apple, sondern auch an Updates seiner Monitore. Laut Gurman ist unter anderem mit einer Aktualisierung des Pro Display XDR zu rechnen, das 2019 zusammen mit dem Mac Pro – damals noch auf Intel-Basis – vorgestellt wurde.
Es sei möglich, dass das nächste High-End-Display des Unternehmens nicht zusammen mit dem Mac Pro ausgeliefert wird, so Bloomberg: Der Profirechner sei in der Entwicklung weiter fortgeschritten als der Monitor. Wie das Studio Display (Test), das mit dem Mac Studio eingeführt wurde, sollen alle kommenden Display-Modelle mit Apple-Silicon-Chips ausgestattet werden. Dadurch seien die Bildschirme weniger von den Ressourcen des verbundenen Computers abhängig, so Gurman.
Erste Gerüchte über neue Monitore gehen bis Dezember 2021 zurück: Damals hieß es, Apple werde neue Modelle mit Display-Diagonalen von 24 über 27 bis 32 Zoll mit Mini-LED-Technologie auf den Markt bringen. Bislang wurde mit dem Studio Display nur der 27-Zöller mit LC-Display angekündigt.
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