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Saturday, December 31, 2022

Dienste, Programme, Unternehmen: Was 2022 eingestellt und geschlossen wurde - Golem.de - Golem.de

Kryptowährungen sind im freien Fall und es herrscht Krieg in Europa. Da wundert es wenig, dass 2022 viele Dinge nicht nach Plan verliefen.

2022 wurden viele Dienste und Programme eingestellt.
2022 wurden viele Dienste und Programme eingestellt. (Bild: Ksenya Chernaya/Pexels.com)

2022 war für viele Unternehmen und Dienste sicher ein schwieriges Jahr: Die weltpolitische Lage wurde destabilisiert, als Russland am 24. Februar 2022 die Ukraine überfiel. Als Folge zogen viele Unternehmen ihre Dienste in Russland zurück. Gas- und Energiepreise explodierten, da aus dem Konfliktgebiet kaum Nachschub zu erwarten war. Kryptowährungen befanden sich im freien Fall und viele Unternehmen der Kryptobranche mussten Insolvenz anmelden.

Im Januar 2022 war davon noch nichts zu merken. Allerdings wurde bereits zu Beginn des Jahres ein geschichtsreiches Betriebssystem endgültig begraben. Blackberry-Smartphones mit Blackberry OS konnten nicht mehr genutzt werden. Der Hersteller sollte von nun an nur noch Geräte mit Android-Betriebssystem verkaufen und offiziell unterstützen.

Die Entscheidung, Blackberry OS einzustellen, war keineswegs neu. Schon 2016 stellte Blackberry (ehemals Research in Motion) allmählich auf Android um. Der Grund war simpel: Das auf Enterprise-Anwendungen ausgelegte Blackberry OS konnte einfach kaum noch Kunden anlocken und war iOS und Android in vielen Dingen, etwa der App-Auswahl, unterlegen.

Time-over für Popcorn Time

Rein rechtlich stand der Dienst Popcorn Time schon immer auf einem wackeligen Fundament. Über den Dienst konnten User Serien und Filme per Peer-to-Peer-Netzwerk streamen. Gleichzeitig waren die Nutzer am Upload von rechtlich geschützten Medien beteiligt. Hier konnten Besitzer von Bildrechten ansetzen und User verklagen, was in einigen Fällen auch teuer wurde.

Mit dem Aufstieg vieler Streaming-Dienste wie Netflix, Disney+, AppleTV+, Paramount+, HBO Max und Co. verringerte sich auch das Interesse an Torrent-Diensten wie Popcorn Time. Im Januar 2022 stellte das Portal deshalb den Dienst ein. "Dies war einer der beiden wichtigsten Forks, und sie sind jetzt beide verschwunden. Es gibt mehr Forks, aber in letzter Zeit gab es nicht viel Interesse an Popcorn Time, daher denke ich nicht, dass viele Leute es vermissen werden." , sagte der Torrentfreak-Gründer gegenüber Golem.de.

Bethesda Launcher offline

Zwischen Steam, dem Epic Games Store, Origin und vielen anderen Spieleplattformen brachten immer mehr Unternehmen auch ihre eigenen Portale heraus. Eines davon war der Bethesda Game Launcher, der die Titel des Publishers verwaltete und zum Verkauf anbot. Das kam bei den Fans und innerhalb des Unternehmens nicht gut an.

Deshalb erklärte Bethesda den eigenen Launcher im Laufe des Jahres ß2022 für eingestellt. Games des Herstellers können künftig auf Valves Plattform Steam gekauft werden. Einen ähnlichen Schritt wagten etwa auch EA und Ubisoft. Ihre jeweiligen Dienste existieren allerdings parallel weiterhin.

Sanktionen in der Ukraine

Nachdem Ende Februar Russland der Ukraine faktisch - Russland nannte es nicht offiziell so - den Krieg erklärt hat, stellten immer mehr Unternehmen die Kooperation und das Geschäft mit dem Aggressor ein. Anfangs stellte Apple den Verkauf von iPhones, iPads und Mac-Hardware in Russland ein. Dem folgten im April die Unternehmen Huawei und Ericsson. Auch Netflix und Disney+ stoppten ihre Aktivitäten in Russland. Die Streamingdienste konnten fortan nicht mehr auf normalen Weg erreicht werden.

Durch den Ukrainekrieg konnten vor allem EU-Staaten nicht mehr auf Gasnachschub aus Russland hoffen. Zusammen mit genererell gestiegenen Energiepreisen und dem rapiden Wertverlust von Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum mussten diverse Kryptounternehmen aufgeben.

Es ist daher kein Wunder, dass sich im Sommer 2022 entsprechende Meldungen häuften.

Anfang Juli 2022 musste der Krypto-Hedgefonds Three Arrows Capital (3AC) offiziell die Insolvenz verkünden. Damit ging einer der größten Hedgefonds dieser Art bankrott. Mit Blick auf den fallenden Kurs von Bitcoin wundert das wenig. Im Juni 2022 verlor die Währung schlagartig 10.000 Euro an Wert und fiel auf das bisher niedrigste Jahrestief. Die Währung sollte sich im Verlauf von 2022 auch nicht wieder erholen. Aktuell steht Bitcoin bei etwa 15.500 Euro.

3AC hatte aber wohl auch ganz andere Probleme. Der Wert des Fonds wurde wohl maßlos übertrieben und singapurische Behörden ermittelten deshalb gegen das Unternehmen. Statt Milliarden seien wohl nur geringe Millionenbeträge verwaltet worden. Die Gründer Kyle Davies und Su Zhu sind verschwunden, genau wie das Unternehmen.

Mit dem Fall von 3AC musste auch der teils darauf basierende Kryptobroker Voyager Digital Insolvenz anmelden. Das Unternehmen verwaltete Kryptogelder im Wert von 1,3 Milliarden US-Dollar. Mit dem Insolvenzverfahren wollte Voyager die eigenen Angestellten weiterbezahlen. Der stetig sinkende Wert von Kryptowährungen entwertete allerdings auch die Assets des Unternehmens schnell.

Im August 2022 folgte dann das Fintech-Start-up Nuri, welches sich auf Kryptoanlagen spezialisiert, mit einem Insolvenzantrag. Durch den rasanten Kryptomarktcrash war das nur eine logische Folge. Das Startup aus Berlin suchte zwischenzeitlich nach neuen Investoren, um weiterzuarbeiten. Angesichts der Marktlage gestaltete sich dies allerdings als schwierig.

Kryptominer in Bedrängnis

Grund für die Insolvenz seien laut Nuri die "anhaltenden Nachwirkungen der Corona-Pandemie, die wirtschaftlichen sowie politischen Unsicherheiten in den Märkten nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine und die Abkühlung in den öffentlichen und privaten Kapitalmärkten". Mit dem Insolvenzverfahren wolle das Unternehmen allerdings nicht aufgeben, sondern sich komplett sanieren und so weiter bestehen.

Die negative Entwicklung auf dem Kryptomarkt betraf auch Kryptominer selbst. So musste das Unternehmen Compute North Insolvenz anmelden. Der Konzern betreibt vier Rechenzentren in den US-Bundesstaaten South Dakota, Nebraska und Texas. Schon im September 2022 habe das Unternehmen wohl bereits 500 Millionen US-Dollar Schulden angehäuft.

Die Rechenzentren von Compute North laufen noch weiter, um Hashes zu errechnen und Bitcoin zu schürfen. Allerdings sieht es aktuell danach aus, als würde sich Bitcoin auf lange Sicht nicht mehr erholen. Gleiches gilt für Ethereum, die zweitgrößte Kryptowährung, deren Wert normalerweise auch vom Wert von Bitcoin beeinflusst wird.

Bye Bye, Internet Explorer

Das Jahr 2022 war allerdings auch für Microsoft ein Jahr der ablaufenden Produkte. Am 15. Juni 2022 gab der Konzern das Ende des Internet Explorers bekannt. Ab diesem Zeitpunkt sollte das Produkt nicht länger unterstützt werden.

Besonders Behörden bekamen mit dem IE-Aus Probleme. Legacy-Anwendungen und andere alte, aber kritische Software basieren teilweise auf dem obsoleten Browser. Gerade in Japan sind solche Apps verbreitet. Zwar bietet Microsoft Edge auch einen IE-Modus an. Allerdings funktionieren damit nicht alle Programme gleichermaßen gut.

Daher wunderte es nicht, dass der IE auch nach seinem offiziellen Support-Ende weiterhin genutzt wurde. Microsoft entschied sich deshalb dazu, die App auf Windows 10, dem am weitesten verbreiteten Windows, zu deaktivieren. Die Deaktivierung ist allerdings erst für den 14. Februar 2023 geplant. Unternehmen haben daher noch Zeit für eine Umstellung - wenn auch nicht mehr viel.

Gleiches gilt auch für das Aus von Windows 7.

Schon im Juni 2022 warnte Microsoft vor dem Aus von Windows 8.1 und Windows 7. Die beiden Betriebssysteme gelten bereits als obsolet und sollen dann Anfang 2023 komplett eingestellt werden. Microsoft empfiehlt Kunden, auf Windows 10 oder Windows 11 umzustellen. Wie beim Internet Explorer wird es aber sicher diverse Institutionen geben, die auf den älteren Betriebssystemen beharren. Meist hat das auch einen Grund, seien es Kosten oder Kompatibilitätsprobleme.

Der Hersteller Finfisher würde sich über unsichere und nicht mehr unterstützte Betriebssysteme sicher freuen, stellte er doch Staatstrojaner für Spionagezwecke her. Allerdings musste das Unternehmen schon im März 2022 Insolvenz anmelden. Die Büros in München wurden geschlossen und Mitarbeiter entlassen.

Finfisher hatte unter anderem Trojaner-Suites an Kunden wie das Bundeskartellamt (BKA) verkauft. Allerdings verklagten gleich mehrere Instanzen das Softwareunternehmen wegen illegalem Exportes von Überwachungssoftware. Dies sei genehmigungspflichtig gewesen. Trotzdem haben Untersuchungen die Software wohl bei Regierungen in Ägypten und Myanmar gefunden. Das besiegelte letztendlich das Schicksal von Finfisher.

Onkyo auf stumm geschaltet

Beim japanischen Hi-Fi-Hersteller Onkyo hat das Ende wesentlich länger gedauert. 1946 gegründet, war die Marke eine der bekanntesten im Bereich von Heimkino- und Audioanlagen. 2021 wurden erste Zeichen bereits gesetzt: Onkyo verkaufte das Kerngeschäft im Audiobereich an den Konkurrenten Sharp und das US-Unternehmen Voxx International.

Auch die Kopfhörer-Sparte wurde an einen Investmentfonds verkauft. Zuvor wurde die Marke Onkyo von der Börse genommen. Im März 2022 mussten dann noch zwei Onkyo-Tochtergesellschaften Konkurs anmelden. Sie verkauften Lautsprecher-Montage-Zubehör. Onkyo wollte sich anschließend laut eigenen Aussagen auf ein kleineres Geschäft konzentrieren. Ohne vorhandenen Cashflow war der Konkurs aber sicher.

Samsung ohne LCDs

Es war bereits im Vorfeld klar, dass Samsung die eigene LCD-Produktion auf kurz oder lang einstellen und sich komplett auf OLED und Micro-LED konzentrieren würde. Der finale Entschluss kam dann doch eher früher: Wollte Samsung ursprünglich bis Ende 2022 LCDs bauen, verschob das Unternehmen das Vorhaben nach vorn. Es wird, stand Juni 2022, künftig also keine LC-Panels vom südkoreanischen Hersteller mehr geben.

Stattdessen werden LCDs künftig bei externen und günstigeren Vertragspartnern wie BOE Technology eingekauft. Das ist wichtig, da viele Samsung-Monitore, darunter der 49 Zoll große Odyssey Neo G9, weiterhin mit VA-Panel laufen. Derweil entwickelt Samsung die noch fehlerbehaftete QD-OLED-Technik weiter. Im Luxusbereich verbreitet sich zudem das gut auf riesige Bilddiagonalen skalierbare Micro-LED.

Deutschland-Aus für Amazon Flex

Die Idee von Amazons Sublieferdienst Flex war simpel. Für einen beworbenen Stundenlohn von 25 Euro konnten private Personen Pakete und Produkte für den Großkonzern ausliefern. 2018 wurde der Dienst auch in Deutschland getestet - mit wenig Erfolg. Kaum jemand kannte Flex. Deshalb stellte Amazon den Dienst im Juni 2022 wieder ein. In den USA wird er weiterhin betrieben.

In Deutschland gab es auch Kritik von der Gewerkschaft Verdi. Flex sei eine Form der Scheinselbstständigkeit. "Wir müssen wegkommen von einem Geflecht von Subunternehmen", heißt es. Eine Festanstellung der Fahrer sei für eine faire Behandlung essenziell.

Amazon Drive geht offline

Wie Onedrive, Dropbox und Google Drive wollte auch Amazon einen Cloud-Storage-Dienst für Privatanwender anbieten. Amazon Drive wurde bereits 2005 in Betrieb genommen, gehört also zu den Urgesteinen der Cloud-Dienste.

Im Sommer 2022 kündigte Amazon aber das Aus für den Storage-Dienst an. Ab dem 31. Januar 2023 können bereits keinen neuen Daten mehr hochgeladen werden. Kunden haben zumindest noch bis Ende 2023 Zeit, ihre Daten von der Cloud auf einen anderen Dienst oder ein lokales Speichermedium zu migrieren. Nach diesem Zeitpunkt werden die Server abgeschaltet und alle Daten gelöscht.

Amazon ist aber nicht der einzige Großkonzern, der Produkte einstellen musste. Meta und Google sind ebenfalls dabei.

Star-Wars-Fans dürften im Juli 2022 wie Darth Vader laut "Nein!" geschrien haben. Entwicklerstudio Aspyr Media hat wohl die Arbeiten am geplanten Remake von Star Wars: Knights of the Old Republic eingestellt. Zuvor wurden diverse wichtige Personen, die am Projekt arbeiteten, entlassen.

Der Entschluss kam wohl nach einer Bestandsaufnahme. Es sei einfach bereits zu viel Geld und Zeit in das Projekt geflossen und ein Ergebnis noch lange nicht in Sicht. Erst zu 2025 hätten Fans mit dem Remake rechnen können, was für Aspyr offensichtlich ein zu hohes Risiko darstellte. Das Studio schaut sich nun nach anderen Auftragsarbeiten um.

Keine Smartwatch von Meta

Der Facebook-Mutterkonzern Meta konzentriert viele Kräfte auf die eigene Vision einer virtuellen Metaverse-Welt. Dabei sollte die Smartwatch Milan helfen, indem sie etwa Gesundheitswerte der tragenden Person messen und in die spielerische Welt übertragen würde. Die elektromyographischen Funktionen sollten zudem Avatare in Horizon Worlds, der VR-Welt von Meta, steuern.

Während der Entwicklung stellte sich aber heraus, dass die geplanten Kameras die Messwerte negativ beeinflussen. Das gesamte Konzept funktionierte deshalb nicht. Kurz vor dem Release 2023 stellte Meta die Smartwatch, die 350 US-Dollar kosten sollte, deshalb wieder ein.

Meta stellt gekauftes Start-up direkt ein

Im Herbst 2022 kaufte das Meta-Unternehmen Meta Platforms dafür das Berliner Start-up Lofelt ein. Das Problem: Es wurde daraufhin komplett geschlossen und die Produktlinie eingestellt. Dabei handelt es sich um vibrierende Aktuatoren, die auf akustische Signale reagieren. Lofelt-Hardware wurde unter anderem auf der CES 2019 von Razer gezeigt. Dort reagierten Peripheriegeräte auf den in Spielen ausgegebenen Sound.

Die etwa 25 Mitarbeiter von Lofelt werden wohl nun Teil des Meta-Teams sein. Zumindest mussten sich die Spezialisten also nicht nach einem völlig neuen Job umsehen."Wir freuen uns, dass sich Mitglieder des Lofelt-Teams Meta angeschlossen haben", sagte ein Meta-Sprecher dem Wall Street Journal.

Doch kein Open-Source-Router?

Eigentlich wollte sich um den quelloffenen DIY-Router Turris Omnia ein Start-up gründen. Dieses sollte den Router verbessern und als fertiges Produkt auf den Markt bringen. Vor allem aber sollte das System international besser beworben werden. Daraus wird aber wohl nichts.

Im Juli 2022 verließ der für das Prokekt eingeplante CEO Petr Palan das Vorhaben. Für Kunden des Routers bedeutet dies vor allem, dass sie bis auf Weiteres keine großen Sprünge erwarten dürften. Zumindest funktioniert der Router noch.

Blizzard gegen China

Für Fans von World of Warcraft und Mobile-Spielen kam im August 2022 eine schlechte Nachricht. In einem Streit mit dem chinesischen Spielepublishers und -Studios Netease wurden Pläne einer Mobilversion des MMORPGs nun doch verworfen. Unter dem Namen Neptune sollte WoW für Smartphones entwickelt werden.

Allerdings wurde daraus nichts. Die beiden Unternehmen konnten sich wohl nicht über finanzielle Details einigen. Blizzard und Netease haben unter anderem auch Games wie das in der Community stark kritisierte Diablo Immortal entwickelt. Ein mobiles World of Warcraft hätte mit Sicherheit ähnlich drastische Monetarisierungskonzepte genutzt. Vielleicht ist es daher gut, dass das Projekt eingestellt wurde.

Das war aber erst der Anfang: Im November 2022 erneuerten Netease und Blizzard ihre Partnerschaft nicht weiter und der Vertrag lief aus. In China, einem der größten Gaming-Märkte, werden deshalb wichtige Blizzard-Titel nicht mehr spielbar sein. Ab 2023 schalten sich die Server für World of Warcraft, Hearthstone, Overwatch 2, Starcraft 2, Diablo 3 und mehr ab. Auch das in China beliebte Warcraft 3 und dessen Reforged-Version werden dort dann nicht mehr online spielbar sein.

Apropos Spiele: Das Ende von Google Stadia ist ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der eingestellten Google-Projekte.

Chromebooks sind vor allem in den USA eine beliebte Alternative zu Windows- und MacOS-Geräten. Es wunderte daher wenig, dass Google mit dem Pixelbook auf dem Markt ein eigenes Gerät schaffen wollte. Im September stellte Google aber die Entwicklung eines Nachfolgers wohl komplett ein.

Dabei sei das Gerät in seiner Entwicklung bereits weit vorangeschritten gewesen und hätte noch 2023 erscheinen sollen. Durch selbstauferlegte Sparmaßnahmen wurde auf dem Plan allerdings nichts. Das daran arbeitetende Team hat jedoch einen Platz in anderen Abteilungen des Konzerns gefunden.

Noch im gleichen Monat kam eine eigentlich nicht überraschende, aber trotzdem schockierende Maßnahme hinzu. Google kündigte das Ende des Cloud-Gaming-Dienstes Stadia an. Alle Server werden am 18. Januar 2023 abgeschaltet. Kunden können sich an Google wenden und die Kosten für ihr verbliebenes Abonnement zurückerhalten.

Google will die Technik an sich nun an andere Firmen vermarkten. Nur wird das Unternehmen nicht mehr selbst Spiele und Dienste darüber anbieten. Das Ende war zudem bereits 2021 abzusehen. Schon damals kamen Gerüchte auf, dass Stadia ein Misserfolg ist. Ein für den Dienst gegründetes Spielestudio wurde bereits Anfang 2021 wieder geschlossen. Nach und nach wurden immer weniger Games für die Plattform entwickelt.

E.Go geht es nicht gut

Im Bereich der Elektromobilität wurden gleich mehrere Unternehmen geschlossen. Im September 2022 musste das Startup Kitty Hawk aufgeben. Das vom Google-Gründer Larry Page geführte Unternehmen wollte ein Fluggerät entwickeln, welches in den USA ohne Fluglizenz geflogen werden konnte.

Ein erster Prototyp, der einer Flugdrohne mit acht elektrischen Rotoren ähnelte, konnte schon 2017 abheben. Der Flieger wog 110 kg und wurde mittels Software stabil gehalten, während die darin sitzende Person ihn mit zwei Joysticks steuerte.

Im Oktober 2022 testete Golem.de das erschwingliche E-Auto E.Go Life aus Aachen. Die Redaktion konnte sich vom Gefährt überzeugen und verstand, warum es wenig Anklang fand. Zu klein und teuer ist das Auto, von dem insgesamt gerade einmal 1.500 Exemplare verkauft wurden. Zudem verbraucht es relativ viel Energie und kommt auf eine Reichweite von geringen 120 km.

Das Unternehmen ist allerdings noch nicht ganz verschwunden. Es wird etwa am E.wave X gearbeitet, der viele Schwächen des E.Go ausbessern soll. Für den E.Go-Ableger Moove ist aber schon jetzt Schluss. Das Aachener Unternehmen musste im Oktober 2022 Insolvenz anmelden. Moove spezialisierte sich auf elektrische Nutzfahrzeuge wie den People Mover. Abseits von Prototypen wurde das Fahrzeug aber nie serienmäßig produziert.

Arbeit für Admins

Der Oktober war gerade für Admins sicher kein einfacher Monat. So verkündete Microsoft das Ende für Basic Authentification für die eigenen Exchange-Dienste. Kunden sollten schnellstmöglich auf die moderne Methode OAuth2 umstellen. Das Gute: Outlook- und Apple-Mail-User mussten nicht viel befürchten, da die Clients für den Umstieg von Microsoft und Apple vorbereitet wurden.

User von Gmail und Thunderbird mussten sich allerdings auf mehr Arbeit einstellen. Das ist auch Microsoft bewusst gewesen. Deshalb wurde die Option gegeben, das Ende von Basic Auth bis 2023 zu verzögern. Ab Januar 2023 gibt es dann allerdings keinen Ausweg mehr. Admins können sich eventuell also auf noch mehr Arbeit einstellen.

Die inneren Kinder in uns haben aber noch mehr geschrien, als Lego das Ende einer tollen Spielserie angekündigt hat.

Im Jahr 1998 war das Konzept von Lego Mindstorms relativ bahnbrechend: Mittels Technic-Steinen, Motoren und einer Low-Code-Software Kindern das Programmieren und Basteln beibringen. Da war es klar, dass die Serie viele Jahre gerade in Schulen als Lernmittel etabliert war. Die Steine waren allerdings auch verhältnismäßig teuer und die einstigen Kinder wuchsen aus dem Mindstorms-Alter heraus.

Im Oktober 2022 war es dann aber doch überraschend, als Lego das Ende der Serie verkündete. Die aktuellen Sets Robot Inventor (51515) und passendes Zubehör werden nun nicht mehr hergestellt und es wird 2023 kein weiteres Mindstorms-Set mehr geben. Trotzdem hat Mindstorms 24 Jahre lang ausgehalten. Die Serie gehört damit zu einer der am längsten laufenden Lego-Produktreihen der Firmengeschichte.

Glasfaserausbau gestoppt

2022 ist auch für die Glasfaserförderung ein eher schlechtes Jahr. Relativ überraschend hat die Bundesregierung im Oktober die Gigabit-Förderung für den Glasfaserausbau gestoppt. Der Grund seien fehlende Haushaltsmittel gewesen. "Das Finanzvolumen ist vollständig ausgeschöpft", sagte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP).

Für 2022 sollte eine Fördersumme von 3 Milliarden Euro für den Infrastrukturausbau zur Verfügung gestellt werden. Die Mittel stünden Gebieten zur Verfügung, die mit einer Anbindung von unter 30 Mbit/s versorgt werden. Vor allem die Bundesländer Bayern und Hessen protestierten gegen die Entscheidung. Dort seien besonders viele Kommunen betroffen.

Westworld abgesetzt

Science-Fiction-Fans mussten sich im November 2022 dann auf das Ende einer bei Kritikern und Fans beliebten Serie einstellen. Nach der vierten Staffel wird HBO Westworld einstellen. Anfangs als ein großer Erfolg gefeiert, gingen die Zuschauerzahlen in der dritten und vierten Staffel enorm zurück. Konnten anfangs etwa noch 2,2 Millionen Menschen erreicht werden, lag diese Zahl in Staffel vier bei 0,3 Millionen.

"Jonah (Nolan) und ich hatten immer ein Ende im Kopf, das wir zu erreichen hoffen. Wir haben es noch nicht ganz erreicht", sagte Co-Schöpferin Lisa Joy dazu. Für ein perfektes Ende hätte es mindestens noch eine Staffel gebraucht. Golem.de hält die Serie trotzdem für gelungen und deren Ende für zufriedenstellend.

Es gibt viele Dinge, mit denen Experten rechnen können. Dass Epson keine Laserdrucker mehr bauen will, gehört aber eher nicht dazu.

Mit Eco-Tanks und anderen Systemen ist Epsons Fokus auf Tintenstrahldrucker schon relativ deutlich zu erkennen. Das Unternehmen will nun auch komplett aus dem Geschäft mit Laserdruckern aussteigen, die als wichtige Alternative zu Tintendruckern gelten. Ab 2026 sollen keine neuen Laserdrucker mehr verkauft werden. Das Unternehmen wird sich komplett auf Tintenstrahler konzentrieren.

Ein Grund für die Entscheidung: Epson ist der Ansicht, dass Tintenstrahldrucker deutlich sparsamer arbeiten und daher umweltfreundlicher sind. So benötige ein Tintenstrahler 85 Prozent weniger Energie als ein Laserdrucker. Das ist logisch, da für die Verarbeitung mit Lasertoner ein relativ starker Laser genutzt wird und so auch Wärmeenergie entsteht. Laut Epson seien Tintenstrahldrucker zudem weniger komplex aufgebaut und somit einfacher herstellbar.

Nvidia dünnt GPU-Portfolio aus

Anders, als es sich viele sicher gehofft hatten, war 2022 kein Regenerationsjahr für den Grafikkartenmarkt. GPUs von Nvidia und AMD bleiben weiterhin knappe Ware und sind teuer. Das hält Nvidia nicht davon ab, ältere Grafikkarten nicht mehr herzustellen. So werden künftig keine neuen Versionen der Geforce RTX 2060 und GTX 1660 mehr gebaut.

Die Einschränkung gilt allerdings nicht für die GTX 1650, die 2022 als die beliebteste Grafikkarte unter Steam-Usern heraussticht. Die RTX 2060 und GTX 1660 können derweil durch die Geforce RTX 3050 ersetzt werden, die auf dem aktuelleren Ampere-Chip basiert. Allerdings ist die Karte mit mehr als 320 Euro nicht gerade günstig - ein Grund, warum die GTX 1650 für etwa 210 Euro so beliebt ist.

Traditionshersteller insolvent

Der Fahrradhersteller Prophete existiert seit 110 Jahren als traditionelles deutsches Unternehmen. Allerdings scheint es dem Konzern nicht gutzugehen. Laut lokalen Medien hat er kurz vor Weihnachten 2022 Insolvenz angemeldet. Prophete stellt neben normalen Fahrrädern auch E-Bikes für den mittleren und niedrigen Preissektor her.

Gründe für die Insolvenz sind bisher nicht bekannt. Allerdings kam es im Verlaufe der Coronapandemie und dem darauffolgenden Ukrainekrieg zu Materialengpässen an vielen Stellen. Auch das kürzlich erworbene Tochterunternehmen Cycle-Union musste Insolvenz anmelden. Das bedeutet aber nicht zwingend, dass die Marke verschwindet. Sie wird nur in Zukunft wohl wesentlich kleinere Ambitionen haben.

Das Jahr 2022 war für viele Hersteller sicher kein einfaches Jahr. Die Lage ist aber auch für das kommende Jahr ungewiss und viele Fragen bleiben offen. Wie wird es mit der Lage in der Ukraine weitergehen? Werden sich Kryptowährungen erholen? Greifen Maßnahmen für den Klimawandel?

Eines ist sicher: Auch 2023 werden es viele Projekte und Unternehmen nicht schaffen - und Golem.de wird berichten.

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