Maximilian „Trymacs“ Stemmler hat mit seinen Pay2Win-Inhalten großen Erfolg auf Twitch und YouTube. Nun kommt der überraschende Sinneswandel: Er will Glücksspiel in Spielen fortan nicht mehr unterstützen und FIFA boykottieren – offenbar hat sein Bruder ihm ins Gewissen geredet.
Wer ist Trymacs? Trymacs ist einer der größten deutschen Twitch-Streamer. Er ist bekannt dafür, viel Geld in Spiele zu stecken, seine Fans warnte er jedoch stets davor. Das sei alles Abzocke, er hingegen würde das ja für Content machen und das Geld dadurch wieder reinbekommen.
Dennoch erhielt er schon viel Kritik dafür, Lootboxen in seinen Streams zu promoten – sowohl von den eigenen Zuschauern als auch von Jan Böhmermann aus dem ZDF Magazin Royale.
Auch auf das aktuelle FIFA 23 hat Trymacs sich sofort gestürzt – und bereits 21.000 € in das „beste Team der Welt“ gesteckt. Doch am Wochenende des 14. Oktober schien er irgendwie keine Lust mehr auf das Spiel zu haben, nachdem er von Stream-Snipern ins Visier genommen worden war.
Wenn euch die Lust auf FIFA noch nicht vergangen ist, kann euch dieses Video helfen, noch besser zu spielen.
Wie kommt es jetzt zum Sinneswandel? Am 16. Oktober reagierte Trymacs auf ein YouTube-Video seines jüngeren Bruders Nicolas. Der veröffentlicht unter dem Namen „How To Be Human“ Psychologie-Videos und schaute sich an, wie Spieler dahingehend manipuliert werden, Geld auszugeben.
In dem Video geht Trymacs’ Bruder auf verschiedene psychologische Aspekte ein, die Menschen dazu bringen sollen, Geld in Spiele zu stecken – vor allem in Form sogenannter Lootboxen. Außerdem arbeitet er heraus, inwiefern das mit Glücksspiel vergleichbar sei.
Tatsächlich sollen demnach die Spiele FIFA und Madden die Definition von Glücksspiel erfüllen, lediglich in einem Punkt unterscheiden sie sich: Es gibt keine Möglichkeit, sein Geld zurückzubekommen und sich echtes Geld auszahlen zu lassen – genau das ist jedoch wichtig bei der rechtlichen Auslegung des Begriffes „Glücksspiel“. Lootboxen und Ähnliches gelten in Deutschland nicht als Glücksspiel.
Um seine Argumente weiter zu untermauern, führt Nicolas verschiedene Studien an, die den Einfluss von Glücksspiel vor allem auf Kinder und Jugendliche zeigen, die würden langfristig beeinträchtigt.
Das vollständige Video inklusive der Reaktion von Trymacs könnt ihr euch hier ansehen:
Das alles scheint Trymacs ziemlich zu denken zu geben. Zwar habe er sich durch seine Disclaimer stets von anderen Streamern unterschieden, doch jetzt fragte er sich: Wie viele Leute habe er tatsächlich davon abgehalten, Geld in FIFA zu stecken und wie viele habe er dazu ermutigt?
Trymacs fragte seine Zuschauer direkt und schien schockiert davon, 25 % seiner Fans eher dazu zu motivieren, Geld in FIFA zu stecken.
Zusätzlich gibt Trymacs zu bedenken, dass die Zuschauer einfach zu anderen Streamern abwandern würden, sollte er mit FIFA aufhören. Und dort würden sie dann nicht mal vor den negativen Folgen gewarnt, denn er sei der Einzige, der EA so offen kritisieren würde.
Schließlich ließ Trymacs seinen Chat abstimmen. Das Ergebnis: 77 % seiner Zuschauer forderten von ihm, den ersten Schritt zu machen. Noch im Stream deinstallierte er das Spiel und gab an, es in Zukunft boykottieren zu wollen. Nächstes Jahr wolle er auch noch weitere Streamer zum Boykott überreden.
Wie kommt die Aktion an? Seine Zuschauer feiern Trymacs für den Boykott und zeigen sich beeindruckt von Trymacs’ Bruder. Seine Fans freuen sich über die Einsicht und finden es gut, dass er vergangene Fehler eingesteht und nicht wiederholen möchte (via YouTube).
Einige Kommentaren bemerken, dass die Entscheidung vor dem Release von FIFA 23 besser gewesen wäre. Aber der Großteil ist zufrieden, dass Trymacs jetzt eine Schlussstrich zieht.
Für Clash of Clans, in dessen neuestes Update Trymacs gerade erst 2.000 € gesteckt hat, gilt der Boykott übrigens nicht. Das sei etwas völlig anderes, denn da wisse man ja, was man bekomme, so der Streamer.
Wie seht ihr das? Starke Aktion von Trymacs oder ist das Timing verdächtig? Welche Games gehören eurer Meinung nach ebenfalls auf seine Glücksspiel-Boykott-Liste. Lasst uns gerne einen Kommentar mit eurer Meinung da.
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