Schluss mit dem Mythos von Reaktionszeiten mit einer Millisekunde! Es gibt praktisch keine Gaming-Monitore, die nicht damit werben. Diese Angabe stimmt fast nie oder es wurde zumindest irgendwie hin getrickst, behaupten wir. Daher möchten wir die Reaktionszeit von Monitoren erklären, samt den (Marketing-)Begriffen rund um "GtG" oder "MPRT".
Die Monitor-Reaktionszeit wird jedoch oft mit dem Input Lag verwechselt. Dieser Begriff wird üblicherweise verwendet, um den die gesamte Signalverzögerung zu beschreiben. Das liegt daran, dass es keine Standard- oder andere feste Definition von Input-Lag gibt. Beim Monitortest beschreibt die Signalverzögerung den Teil zwischen einem vollständig berechneten Bild und der Anzeige auf dem Monitor. Darin ist die Pixel-Reaktionszeit enthalten, sie aber ist ein Indikator dafür, wie stark Objekte in Bewegungen schlieren, also wie lang der Schweif ist, den sie nach sich ziehen.
Bei einem Monitor mit 8 Bit Farbtiefe kann jedes der drei Rot-, Grün- und Blau-Subpixel bis zu 256 Farben (28) darstellen. Mit jeder Kombination daraus (256³) kann ein Pixeltrio also 16,7 Millionen Farben darstellen. Aus den daraus unzähligen Kombinations- bzw. Wechselmöglichkeiten - also auch faktischen Reaktionszeiten - müssen Stichproben herausgepickt werden, die letztlich auch den Aufwand in Grenzen halten. Für eine aussagekräftige Messreihe haben wir uns für Schwarz, Weiß und drei Graustufen (25, 50 und 75 Prozent) ausgesucht. Wir messen die Reaktionszeit der Wechsel aller 20 möglichen Kombinationen der fünf Farben und erkennen somit das Verhalten sowohl bei niedrigen als auch hohen Kontrasten.
Erfahrungsgemäß wird die Reaktionszeit meist mit mittlerem Overdrive deutlich verkürzt, das Bild also sichtbar schlierenärmer. Die höchste Stufe ist selten praktikabel, da wegen der zu großen Übersteuerung die Bildqualität noch schlechter ist als ohne Overdrive. Im regulären Monitortest prüfen wir mit dem Ghosting-Test von testufo.com den besten Overdrive-Kompromiss und messen bei diesem nun auch die Reaktionszeiten.
Reaktionszeit im Video erklärt: Warum sind sie für Monitore so wichtig? - PC Games Hardware
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