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Saturday, February 26, 2022

Apple: Überwachungsfirma findet iCloud "phänomenal" - Golem.de - Golem.de

Mit Apples iCloud ließen sich iPhones einsehen, über Google und Facebook die genauen Standorte Verdächtiger abfragen, berichtet eine Überwachungsfirma.

Über Apples iCloud lassen sich die Daten verschlüsselter iPhones wunderbar auswerten.
Über Apples iCloud lassen sich die Daten verschlüsselter iPhones wunderbar auswerten. (Bild: Alisina Elyasi/Unsplash)

In einer nicht öffentlichen Präsentation hat ein Vertreter der Überwachungsfirma Penlink Apples iCloud als "phänomenal" gelobt. Zwar entsperrt Apple auf Anfrage von Strafverfolgungsbehörden keine iPhones, aber deren Backups in der iCloud werden nach einem Durchsuchungsbefehl herausgegeben. Zuerst berichtete das Magazin Forbes.

In einer Präsentation auf der Winterkonferenz der National Sheriffs Association beschrieb Scott Tuma von Penlink, wie das Unternehmen Daten für Strafverfolgungsbehörden bei Unternehmen anfragt und auswertet. "Wenn Sie etwas Schlimmes getan haben", sagte Tuma, "wette ich mit Ihnen, dass ich es in diesem Backup finden kann." Auch Whatsapp-Nachrichten könnten über die Backups gelesen werden. Sofern diese nicht verschlüsselt sind.

Dass Tuma so begeistert von der iCloud ist, hat einen einfachen Grund: Apple hat es unterlassen, sie so zu verschlüsseln, dass nur die Nutzer selbst auf ihre Daten und Backups zugreifen können. Eine entsprechende Funktion war zwar geplant, wurde jedoch nie umgesetzt, um einem Konflikt mit dem FBI aus dem Weg zu gehen.

Mit Google und Facebook Personen orten

Der Vortrag verdeutlicht, wie viele Daten die Strafverfolgungsbehörden und Überwachungsfirmen wie Penlink von Apple, Google, Facebook oder Snapchat erhalten. "[Google] kann mich bis auf einen Meter genau an einen Standort heranführen", erklärte Tuma.

"Ich kann Ihnen gar nicht sagen, an wie vielen ungeklärten Fällen ich mitgearbeitet habe, die fünf, sechs, sieben Jahre alt sind und bei denen man den Verdächtigen einer Fahrerflucht oder eines sexuellen Übergriffs zuordnen muss." Die Strafverfolgungsbehörden könnten "wirklich Glück haben", wenn Personen ihre Smartphones bei sich trügen und ein Gmail-Konto hätten - was sehr oft passiere, sagte Tuma. Teilweise würden die Standortdaten fast in Echtzeit an die Strafverfolgungsbehörden übertragen.

"Penlink ist stolz darauf, die Strafverfolgungsbehörden in den USA und international bei der Bekämpfung von Straftaten zu unterstützen", erklärte das Unternehmen. "Wir diskutieren nicht öffentlich darüber, wie unsere Lösung von unseren Kunden genutzt wird." Das dies dennoch öffentlich bekannt wurde, liegt am Gründer der Watchdog-Organisation Tech Inquiry, Jack Poulson, der undercover an der Veranstaltung teilnahm und die Präsentation heimlich mitschnitt.

Kritik an der weitreichenden Überwachung

Je nach Anbieter unterscheidet sich jedoch die Art und Weise, auf die beispielsweise Apple, Google oder Facebook Zugriff auf die Nutzerdaten gewähren. Facebook bietet beispielsweise ein Portal speziell für die Strafverfolgungsbehörden an. Wenn sich ein Ermittler jedoch nicht jede Stunde neu anmelde, werde er ausgesperrt. "Das zeigt, wie sehr Facebook nervt", sagte Tuma. Daher habe Penlink die Anmeldung am Facebook-Portal automatisiert.

Jennifer Granick, Beraterin für Überwachung und Cybersicherheit bei der American Civil Liberties Union (ACLU), äußerte Bedenken über die Menge an Informationen, die die Regierung über Penlink sammelt. "Das Gesetz verlangt von der Polizei, die abgefangenen Daten auf ein Minimum zu beschränken und die Notwendigkeit nachzuweisen", sagte sie.

"Es ist schwer vorstellbar, dass das Abhören von 50 Social-Media-Konten regelmäßig notwendig ist, und ich frage mich, ob die Polizei dann zu all den Leuten geht, die Facebook-Posts kommentieren oder Mitglieder von Gruppen sind, um ihnen zu sagen, dass sie abgehört wurden", sagte Granick in Bezug auf ein Aussage von Tuma, wonach in einem Verfahren in Kalifornien die besagten 50 Accounts überwacht wurden.

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